Venosta, Louis Marquis de

Im Pariser Hotel, in dem Felix/Armand als Kellner bedient, speist öfter der junge Marquis de Venosta aus Luxemburg, auch mit seiner Freundin Zaza, einer Soubrette (III, 3.). Er hat rote Kinderbacken und lustige verschmitzte Äuglein und will Maler werden. An einem Juliabend trifft er auf der Dachterrasse eines vornehmen Hotels Krull in Kavaliersgarderobe (III, 4., 500 ff.). Venosta, genannt Loulou, klagt ihm kindlich sein Leid: seine reichen Eltern, Schlossbesitzer und mit der Stahlindustrie verbunden, wollen ihn von Zaza »loseisen« und ihn auf eine einjährige Weltreise schicken - sonst werde er enterbt (507). Er sei zwar adlig, aber gar kein Weltmann, sondern eingehüllt in Dummheit, d.h. Unerfahrenheit. Krull dagegen sei ein Gentleman, wie seine abendliche Verwandlung beweise. Bildung brauche man als Adliger kaum – »Sind Sie stark in der Mythologie?« Krull: er habe von Hermes gehört. Venosta: das genüge vollkommen (514). Sie vereinbaren, dass Krull anstelle von Venosta reist und dessen Identität annimmt. Felix eignet sich die Informationen über Venostas Familie an und reist bald an Louis' Stelle nach Lissabon.