Vincenz

Neuer Diener Hans Karls, der von Lukas in seinen Dienst eingeführt wird (vgl. Szene I,1). Er fragt Lukas neugierig und indiskret über seinen neuen Dienstherrn aus und ist eine egoistische, übergriffige, vorlaute Person, wenn er etwa kommentiert: »Das sind mir ekelhafte Gewohnheiten. Die werde ich ihm [Hans Karl] zeitig abgewöhnen« (XII, 9). Er setzt sich über Anweisungen hinweg und zieht Hans Karls Unmut auf sich, wenn er beispielsweise Baron Neuhoff ohne Erlaubnis vorlässt. Seinen Dienst nimmt er nicht sehr genau: »Ich weiß nicht, ob der erste Diener gemeldet hat, es ist draußen eine jüngere Person, eine Kammerfrau oder so etwas...« (XII, 20). Eine Einarbeitung durch Lukas hält er für unnötig, legt aber großen Wert darauf, Informationen über Hans Karls »Besonderheiten« (XII, 8) zu erfahren, aus denen er bestimmte Handlungsabsichten seines Dienstherrn abzuleiten trachtet: »Was steckt da dahinter?« (Ebd.) »Aber ich will wissen, woran ich bin.« (Ebd.) »Was bezweckt er damit?« (XII, 9) Vinzenz dringlichstes Anliegen ist es, herauszufinden, ob Hans Karl zu heiraten oder ein Leben als Junggeselle zu führen beabsichtigt. Hans Karl bemerkt schnell, dass Vinzenz nicht zum Diener taugt und beauftragt Lukas, ihn am nächsten Tag zu entlassen.