Scarron, Frank

Der schriftstellernde Elégant und Nietzsche-Adept verabscheut alles Schwache und bramarbasiert vom schönen starken Leben, dem er indes selbst nicht gewachsen ist. Er wird Zeuge von Luises Malheur mit der rutschenden Unterhose, ist entschlossen, sie zu verführen, und mietet sich zu diesem Zweck bei den Maskes als Untermieter ein. Als ihm aber die liebeshungrige Luise nachgerade in die Arme zu sinken im Begriff steht, fühlt er sich »selig abgewendet«, eilt in sein Zimmer, um den Kasus literarisch statt praktisch zu gestalten (II, 4).

In der darauffolgenden Nacht, nach einer Wirtshaustour mit Theobald Maske, dessen selbstsicher vertretene philiströse Gesinnung ihn stark verunsichert, verfällt er einer neuen Leidenschaft, einer Dirne, die ihm die Wahrheit seines nietzscheanischen »Evangeliums« vom Übermenschen und seinen »Glauben an des Menschengeschlechts Entwicklungsmöglichkeit« wiederherstellen soll (IV, 8). Er kündigt seinen Mietkontrakt, zahlt Theobald vertragsgemäß die Jahresmiete auf einmal aus und sorgt so für die »Entwicklungsmöglichkeit« des von ihm verachteten Philistergeschlechts: Der unverhoffte Geldsegen macht es Theobald möglich, mit seiner Luise ein Kind zu zeugen.