Maltheser

Er ist ein »ältlicher, sonderbar gekleideter Mann«, dem der junge Berthold in Hackerts Ausstellung begegnet (127). Mit der »Miene tiefsten Bedauerns« steht er kopfschüttelnd vor Bertholds Gemälde, während es von den restlichen Besuchern in höchsten Tönen gelobt wird. Berthold stellt ihn zur Rede, erhält aber nur die lakonische Antwort: »Jüngling, aus Dir hätte viel werden können«, ehe der Alte verschwindet (128). 

Der bestürzte Berthold wendet sich daraufhin an seinen Lehrer Hackert. Dieser ist der Ansicht, dass der Maltheser »ein reicher wunderlicher Kauz« ist, der sich ein »künstlerisches System gebaut« hat, das »den Teufel nichts taugt« (128). Deshalb soll sein Schüler ihn nicht allzu ernst nehmen. Während der junge Maler sein zweites großes Landschaftsbild in Angriff nimmt, taucht der Alte unvermittelt wieder auf und versucht ihm sein ›System‹ näher zu bringen: Die »Auffassung der Natur in der tiefsten Bedeutung des höheren Sinns« sei »der heilige Zweck aller Kunst«, erklärt er. Bertholds Mimesis dagegen wirke nur ärmlich, »steif und gezwungen« (129). Der Alte rät, »die Natur zwar auch im Mechanischen fleißig und sorgfältig« zu studieren, aber diese »Praktik nicht für die Kunst selbst« zu halten (192). Erst wenn Berthold für die Transzendenz der Natur offen sei, würden ihm die »Bilder in hoher glänzender Pracht aufgehen« (130). 

Nach diesen »starken Worten« verabschiedet er sich mit einem »Lebe wohl!«. Berthold, dem es ist, »als habe der Malteser nur dem, was in seiner Seele gärte und brauste, Worte gegeben«, verlässt seinen Meister, um weiter durch die Lande zu streifen (130).