Oberlin, Madame

Sie ist die Frau Oberlins, mit dem sie mehrere Kinder hat. Sie verbringt ihren Alltag im Pfarrhaus, wo »sie so da saß, das schwarze Gesangbuch vor sich, neben eine [sic] Pflanze, im Zimmer gezogen, das jüngste Kind zwischen den Knieen« (41).

In den Tagen, in denen Oberlin verreist ist, ist sie Lenz’ wichtigste Bezugsperson (41). Sie und Oberlin haben beruhigende Wirkung auf Lenz: »Gott, sie sind noch die einzigen Menschen, wo ich’s aushalten könnte« (41). Auch hilft es ihm, sich bei ihr auszusprechen, auch wenn sie ihm nicht viel entgegnet: »Er sprach später noch oft mit Madame Oberlin davon, aber meist nur in abgebrochenen Sätzen; sie wußte wenig zu antworten, doch tat es ihm wohl« (42).

Auch mit Lenz’ Anfällen weiß sie nicht recht umzugehen: »Am vierten trat er plötzlich in’s Zimmer zu Mad. Oberlin, er hatte sich das Gesicht mit Asche beschmiert, und forderte einen alten Sack; sie erschrak, man gab ihm, was er verlangte« (42). Einmal, als er bei einem Anfall mit der Katze aneinandergerät, greift sie ein (46 f.).