Trotta, Vater

Der Vater Franz Ferdinands ist Slowene aus Sipolje und sieht seinem Neffen Joseph Branco ähnlicher als dem blonden Sohn: »Auch er war so hager und schwarz gewesen, so braun und so knochig, dunkel und ein echtes Kind der Sonne« (229). Er geht in jungen Jahren nach Amerika und verdient als Chemiker in den Farbenfabriken von New York und Chicago viel Geld, bis er von Heimweh getrieben nach Wien zurückkehrt. Er ist im Gegensatz zu den »geadelten Trottas«, seinem Onkel Joseph und dessen Nachkommen, ein »Rebell und ein Patriot« und will das Habsburger Reich reformieren und retten, indem er es in eine »Monarchie der Österreicher, Ungarn und Slawen« zu verwandeln versucht (228). Durch sein Vermögen und einflussreiche Freunde aus dem Kreise des Thronfolgers bleibt er bei seinen politischen Aktivitäten von der Polizei unbehelligt, gründet in Wien eine slowenische Partei und kauft zwei Zeitungen im kroatischen Agram. Seinen Sohn erzieht er in »Liebe zu den Slawen des Reiches« (231). Seine Frau beschreibt ihn als aufbrausend: Er »war manchmal wie ein Gewitter. Er hat so viele Teller zerbrochen« (326).

Er stirbt etwa eineinhalb Jahre nach der Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand und wird auf dem Hietzinger Friedhof begraben. In seinem Testament macht er seinen Sohn, der ihn einen »treue[n] Deserteur« des Kaisers Franz Joseph nennt, zum Erben seiner Idee einer »dreifältigen Monarchie« (296).