Ein Bekenntnis (1887)

Assistenzarzt

Der junge Arzt unterstützt Franz in der Praxis, nachdem dieser seine Arbeit sehr erfolgreich macht und immer mehr Patienten hat. Als Else erkrankt, überträgt Franz dem jungen Arzt sämtliche Verantwortung für die Praxis, die er auch nach Elses Tod weiter trägt. Der Assistenzarzt ist aufgrund der vielen Arbeit zunehmend überlastet und erscheint Franz »krank« (III, 618), als der ihn wegen einer ausgebrochenen Seuche doch um Hilfe bitten muss. Daraufhin sagt Franz ihm zu, dass er selber wieder mehr arbeiten wird. Von Entschuldigungen will der »brave Junge« (III, 618), wie Franz seinen Assistent bezeichnet, aber nichts hören. Else war immer »wie eine Schwester« (III, 618) für ihn und er selber kann die »Tote nicht vergessen« (III, 618). Der Assistenzarzt erbt nach Franz' Verschwinden wirklich dessen Praxis, wobei dieser ihm noch aus der Ferne behilflich ist.

Etatsrätin Roden

Die »noch fast jugendliche Dame« (III, 623) ist die Mutter von Hilda. Sie erkrankt wie Franz' Frau Else an Gebärmutterkrebs. Franz kann sie allerdings im Gegensatz zu seiner eigenen Frau in einer – freilich gefährlichen – Operation retten. Die Etatsrätin wird im Anschluss an die Operation gesund.

Füßli, Else

Else, auch genannt Elsi, ist Franz Jebes schlanke und blonde Ehefrau. Die beiden lernen sich bei den Lenthes kennen, bei denen Franz schon länger verkehrt. Eines Abends ist eine Franz »unbekannte junge Dame im aschfarbenen Linnenkleid zugegen« (III, 592), »eine Schweizerin […] aus der Familie, der auch Heinrich Füßli angehörte, dem zuerst die Darstellung des Unheimlichen in der deutschen Kunst gelang« (III, 592). Sie ist »Waise« (III, 593). Ihr Vater hat sich »nach den Sonderkriegen auf eidgenössischer Seite« hervorgetan (III, 593). Franz und Else verlieben sich direkt ineinander und heiraten bald. Die Liebesehe ist zunächst glücklich. Ein Haus mit Garten wird gekauft. Eine Fehlgeburt am Ende des ersten Ehejahres scheint das Ehepaar gut zu verkraften. Mitunter ist Franz wegen einer Eigenart Elses leicht irritiert: »Immer wieder tauchte von Zeit zu Zeit von dem nur ihr so Eigenen auf; aber es war stets anmutig, und wenn ich eben aus der nüchternen Welt zurückkam, so war mir oft, als stamme es aus anderen Existenzen.« (III, 601; Näheres dazu weiter unten) Gleichwohl erfreut sich Franz, wie sich insbesondere an einem Ballabend zeigt, an Elses schlichtem, aber doch apartem Auftreten, bei dem sie zugleich gesellschaftliche Gepflogenheiten hinter sich lässt (vgl. 602-603).

Zerstört wird das Eheglück schließlich, als Else an Gebärmutterkrebs erkrankt. Das ist für sie besonders schlimm, weil sie noch »nie von Schmerz gelitten« hat und »mit einer Todesangst vor aller Körperqual behaftet« ist (III, 597). Auch der frühere Versuch, dieser Angst durch Krankenbesuche zu begegnen, glückte nicht gänzlich. Die Krankheit schreitet schnell fort. In einer kurzen Erholungsphase versucht Else Franz zu überreden, dass er ihr Sterbehilfe leistet. Nach einigem Zögern tötet Franz schließlich seine Frau.

Die letzten Sekunden vor Elses Tod beschreibt Franz so: Es »mag ja eine Täuschung gewesen sein, mir aber war es, als säh ich in das Antlitz meines Nachtgesichts, wie es einstmals verschwindend von mir Abschied nahm; jenes und meines Weibes Züge waren mir in diesem Augenblick eins«. (III, 614) Dieses ›Nachtgesicht‹ (vgl. auch III, 589 und III, 593) ist die »Gestalt eines dreizehnjährigen Mädchens« (III, 588), die Franz in seiner Jugend im Traum erscheint, wie Else bei ihrer ersten Begegnung ein »aschfarbenes Gewand« (III, 588) trägt und gleichfalls »fahlblondes Haar« (III, 588) hat. Franz ist es als Jüngling »unmöglich, jenes Nachtgesicht nur für ein Erzeugnis des eigenen Innern anzusehen« (III, 589). Die Erscheinung des Mädchens wird im Traum zudem mit dem Tod verknüpft. Das Mädchen und die Gruppe Jungen, die es umringt, stehen »in einem Dunst«, der »aus dem Hügel eines Frischbegrabenen« (III, 587) aufsteigen könnte. Damit nimmt der Traum in Form einer Vision den Verlauf des kommenden Lebens vorweg.

Die Möglichkeit, dass es eine rational nicht zu erklärende, tiefere Verbindung zwischen ihnen gibt, wird auch von Else angesprochen. Franz beobachtet einmal, wie sie in einem »halbvisionären Zustand« dasteht (III, 606). Auf Franz’ Frage, was los sei, antwortet sie: »Du Franz, wir müssen uns früher schon gesehen haben! […] Ich mein es ernsthaft, du sollst keinen Scherz daraus machen! Nein, weit, viel weiter zurück – aber ich kann mich nicht entsinnen; es war vielleicht im Traum nur; ich muß noch ein halbes Kind gewesen sein.« (III, 606) Franz ist zu diesem Zeitpunkt nicht willens, diese tiefe Verbindung als wahr zu akzeptieren, und sucht nach einer anderen Erklärung, die er in einer möglichen Schwangerschaft (fälschlicherweise) zu finden meint. Insgesamt bleibt somit offen, ob es diese tiefe innere Verbindung nun wirklich gibt oder ob es »eine Täuschung gewesen« (III, 614) ist.

Allerdings könnte ein Wesenszug Elses dafür sprechen, den Franz an ihr immer wieder hervorhebt. Sie erscheint ihm »unergründlich« (III, 595) und er fragt sich, ob sie eine »Undine«, »Fee« oder »Elbe« (III, 595), ein übersinnliches Wesen ist. Anlass dafür ist etwa seine Beobachtung, dass Else Tiere magisch anzuziehen scheint. In einer als »Märchenbild« (III, 595) beschriebenen Szene lässt sich ein Schmetterling in Elses Haar nieder und eine Katze begleitet sie, was, wie Franz extra hervorhebt, mehrmals geschieht. 

Hans

Der »Jurist« (III, 581) Hans ist der Ich-Erzähler der Novelle. Er ist ein »echter Sohn eines alten städtischen Geschlechts« (III, 583). Im Herbst 1884 erhält er einen Brief von der Hand eines »lang verschollenen Freundes« (III, 632): Franz Jebe. In der Rahmenhandlung der Novelle erzählt er, wie es dazu kam, dass Franz lange Jahre verschollen war. Rund dreißig Jahre zuvor haben sich die beiden das letzte Mal gesehen. Hans begleitete Ende Juni 1856 eine alte Tante zu einem Sommeraufenthalt in Bad Reichenhall. Als er dort in den Kurgarten ging, traf er seinen Studienfreund Franz, den er erst nicht richtig erkannte, weil dieser sich seit dem Studium stark verändert hatte. Da Hans sich erkundigte, wie es Franz seit dem Studium ergangen ist, bat dieser ihn, ihn in das Zimmer zu begleiten, das er in Reichenhall gemietet hat. Dort erzählte Franz ihm seine Lebensgeschichte – die Binnenhandlung – oder, wie er selbst sagt, sein »schweres Bekenntnis« (III, 585). Es wird klar, dass Hans seiner Frau Else Sterbehilfe geleistet hat. Besonders tragisch ist dieser Umstand, weil er nach ihrem Tod herausgefunden hat, dass er sie hätte retten können. Hans reagiert auf Franz' Verhalten zunächst entsetzt, gelangt am Ende seiner Erzählung aber zu einer differenzierteren Einschätzung: »Ob eine solche Buße« – Franz' dreißig Jahre währende Arbeit als Arzt in Afrika nämlich, die sein Verschwinden erklärt – »nötig, ob es die rechte war, darüber mag ein Jeder nach seinem Inneren urteilen; daß mein Freund ein ernster und rechter Mann gewesen ist, daran wird Niemand zweifeln.« (III, 633)

Jebe, Franz

Franz Jebe ist ein Arzt, der sich auf »Frauenkrankheiten« (III, 581) spezialisiert hat. Er ist der Ehemann von Else Füßli und ein guter Freund der Familie Lenthe. Mit dem Erzähler der Rahmenhandlung, Hans, ist er seit dem Studium befreundet. Die beiden treffen sich drei Jahre nach Elses Tod in Bad Reichenhall, wohin sich Franz zurückgezogen hat, um allein zu sein und über Elses Tod und sein weiteres Leben nachzudenken. Im Kurgarten erspäht Hans Franz, ist sich aber zunächst unsicher, ob er seinen Studienfreund vor sich hat. Die in seiner Erinnerung einst »stattliche Gestalt« des Studienfreundes kann er nicht ganz mit dem Mann in Deckung bringen, den er vor sich sieht: »Grau in grau gekleidet, mit einem breitrandigen Hut von derselben Farbe; er hatte die Hände auf seinen Stock gestemmt und blickte unbeweglich in die heiße Luft, als ob kein Leben in ihm wäre.« (III, 581) Hans schätzt Franz fälschlich anstatt Ende dreißig auf fast fünzig Jahre und hebt auch sein »mageres Gesicht« (III, 582) und »ergrautes Haar« (III, 629) hervor. Schließlich erkennt er ihn aber an einer ihm »eigentümlichen Bewegung« (III, 582) des Kopfes.

Hans beschreibt seinen alten Freund bei dieser Gelegenheit genauer: Sie sind Landsleute, haben sich aber auf der Universität erst wirklich kennen gelernt. Franz gilt schon in dieser Zeit unter seinen Kommilitonen als eine »Autorität« (III, 581) seines Fachs und ist später dann auch ein fähiger »Assistenzarzt auf einer Klinik für Frauenkrankheiten« (III, 581) geworden. Er bejaht grundsätzlich die psychologischen »Arbeiten von Petry und Daumer über die dunklen Regionen des Seelenlebens« (III, 581). Franz hat in jener Zeit fast keine Freunde und erscheint anderen Menschen oft als »hochmütig« (III, 582). Hans erkennt indes »hinter jener Schwäche ein warmes und wahrhaftiges Herz« (III, 582). Die beiden teilen dann auch eine Gemeinsamkeit: »ein von wenigen bemerkter phantastischer Zug« (III, 581). Franz’ offensichtlich schlechte Verfassung veranlasst Hans zu fragen, wie es Franz seit dem Studium ergangen ist. Franz lädt ihn in das Zimmer ein, das er in Bad Reichenhall gemietet hat: ein düsteres Zimmer zu ebener Erde. Vor dessen Fenster hält er eine Dohle, die sein einziger Kontakt zu sein scheint. Hans deutet die »Intimität zu Tieren« (III, 590), die er nie bei Franz vermutet hätte, so, dass Franz »sehr vereinsamt« (III, 590). Im Folgenden erzählt Franz in einem längeren Monolog, der nur sporadisch von Hans’ Reaktionen unterbrochen wird, wie es zu seiner schlechten Verfassung gekommen ist. 

Ausgangspunkt seiner Schilderungen ist ein Kindheitserlebnis. In einem Traum hat er als Junge »ein Gesicht gehabt« (III, 587). Im Morgengrauen einer stürmischen und teils schlaflosen Nacht meint er durch das Fenster im Hof »eine Gruppe von Knaben« (III, 587) zu sehen, in deren Mitte ein etwa dreizehnjähriges Mädchen steht, »ein schlichtes aschfarbenes Gewand zog sich bis an ihren Hals hinauf« (III, 588). Das Mädchen erscheint in einem »Dunst«, den er vorher schon einmal über dem »Hügel eines Frischbegrabenen« (III, 587) gesehen zu haben meint. Franz fragt sich zeit seines Lebens, ob diese Erscheinung nur ein Traum oder eine wirkliche Erfahrung ist. Aus seiner jugendlichen Perspektive ist es ihm jedenfalls »unmöglich, jenes Nachtgesicht nur für ein Erzeugnis des eigenen Innern anzusehen« (III, 589). Dieser Traum – oder, je nach Einschätzung, diese Vision – nimmt, wie sich am Ende seiner Erzählung zeigen wird, Franz’ gesamtes weiteres Leben vorweg.

Nach dem Abschluss des Studiums arbeitet er als Arzt, speziell für Frauenkrankheiten. Aufgrund der hohen Arbeitsbelastung pflegt er eigentlich keinen Verkehr mit der Gesellschaft. Die Ausnahme ist das Ehepaar Lenthe, bei dem er mehrmals in der Woche abends zu Gast ist. Eines Herbstabends lernt er dort eine Frau kennen, die im Gegensatz zu allen anderen mächtigen Eindruck auf ihn macht. Es ist eine »unbekannte junge Dame im aschfarbenen Linnenkleid zugegen« (III, 592), Else Füßli, in die er sich umgehend verliebt und in der er das Mädchen aus seinem Traum wiederzuerkennen meint. Die beiden sind nach wenigen Monaten verlobt, feiern im Anschluss eine »stille Hochzeit« (III, 594) und kaufen ein Haus mit Garten. Die Ehe ist – trotz einer Fehlgeburt im ersten Ehejahr – glücklich. Franz ist lediglich mitunter von Elses Benehmen irritiert: »Es war so manches Eigene, Fremdartige an ihr, das mich im ersten Augenblick verwirrte und mich zugleich entzückte« (III, 594).

Im vierten Ehejahr leidet Else zunehmend unter »Schmerzen« (III, 607). Franz ist zunächst unsicher, weiß dann aber, dass seine Frau Gebärmutterkrebs hat. »Das Leiden galt derzeit in der Wissenschaft für absolut unheilbar, nach leis heranschleichenden, alles Menschliche überbietenden Qualen war stets der Tod das Ende.« (III, 608) Else versucht ihn davon zu überzeugen, dass er ihr Sterbehilfe leisten soll. Franz zögert, tötet seine Frau aber schlussendlich. Im Moment ihres Todes stellt er wieder eine Verbindung zu dem Mädchen aus seinem Traum her: Es »mag ja eine Täuschung gewesen sein, mir aber war es, als säh ich in das Antlitz meines Nachtgesichts, wie es einstmals verschwindend von mir Abschied nahm; jenes und meines Weibes Züge waren mir in diesem Augenblick eins.« (III, 614)

In einem Aufsatz einer Koryphäe seines Faches entdeckt Franz – nach einer Zeit der »Vereinsamung« (III, 617) – eine Methode, mit der Gebärmutterkrebs fortan heilbar und nicht, wie Franz noch vor Else Tod meinte, unheilbar ist. Besonders tragisch ist diese Information, weil Franz diese Zeitschrift schon »vierzehn Tage vor Elsis Tod« (III, 619) bekommen hat. Aus diesem Umstand leitet Franz seine besonders schwere Schuld ab: Franz sieht in sich selbst einen Mörder, weil er nicht den unvermeintlichen Tod beschleunigt, sondern nur seine »eigene gottverlassene Hand« (III, 619) Else getötet hat. Gleichwohl übergibt er sich selbst nicht der Justiz, sondern will – unter Verweis auf seinen protestantischen Glauben – selbst eine »Sühne« (III, 620) finden.

Nachdem er jene Methode erfolgreich bei Frau Etatsrätin Roden angewandt und sich dabei herausgestellt hat, dass er sich aufgrund seiner Schuld nicht mehr in der Lage sieht, eine Ehe mit deren Tochter Hilda einzugehen, findet Franz – auch befreit durch das Gespräch mit Hans – seine Sühne in einem Rückzug nach Afrika. »Dort will ich«, wie er Hans in einem Abschiedsbrief schreibt, »in Demut mit meiner Wissenschaft dem Leben dienen; ob mir dann selber Heilung oder nur der letzte Herzschlag bevorsteht, will ich dort erwarten.« (III, 631) Wie Hans in der eigentlichen Erzählgegenwart, dem Herbst 1884, in einem letzten Brief von Franz erfährt, ist dieser nach dreißig Jahren, einer »Zeit der furchtbaren Einsamkeit« (III, 632), in Afrika gestorben. Hans beurteilt seinen Freund abschließend moralisch nicht, sondern reicht diese Frage auch ein Stück weit an den Leser weiter: »Ob eine solche Buße nötig, ob es die rechte war, darüber mag ein Jeder nach seinem Inneren urteilen; daß mein Freund ein ernster und rechter Mann gewesen ist, daran wird Niemand zweifeln.« (III, 633)

Lenthe, Käthe

Käthe ist die Frau von Wilm, eine »liebenswürdige Frau, die zu hören und zu reden verstand« (III, 592). Sie ist eng mit Else befreundet, die sie auch Franz vorstellt. Im Verlauf der Erzählung schenkt sie den beiden eine weiße Katze. Else vertraut ihr und erzählt ihr etwa auch, dass sie ihre Angst vor Schmerzen zu kurieren versucht, indem sie Krankenbesuche macht. An einem Ballabend ist Käthe von Elses aparter und zugleich schlichter Erscheinung angetan. Nach Elses Tod rät Käthe Franz – nicht wissend, dass dieser seine eigene Frau umgebracht hat – dazu, Hilda Roden zu heiraten. Nach Franz' Verschwinden halten sie und ihr Mann Kontakt zu Hans.

Lenthe, Wilm

Wilm ist ein früherer Patient von Franz und von Beruf Rechtsanwalt. Er und seine Frau sind quasi die einzigen, mit denen Franz einen regelmäßigen Umgang pflegt, weil er aufgrund seines Berufs wenig Zeit hat. Wenn Franz die Lenthes mehrmals in der Woche besucht, spielen sich die Besuche immer ähnlich ab: »Wenn der gleichfalls Vielbeschäftigte«, so erzählt Franz, »Abends um acht Uhr in das einfache, aber behagliche Wohnzimmer trat, hatte seine liebenswürdige Frau, die zu hören und zu reden verstand, den Tee schon für uns bereit, und wir beide von der Tagesarbeit Ermüdeten drückten uns schweigend jeder in eine Sofaecke, bis die Belebung durch den chinesischen Trank unsere Nerven und unser Gespräch lebendig machte.« (III, 592) In aller Regel ist an diesen Abenden sonst kein Gast zugegen. Einmal allerdings stellen die Lenthes bei dieser Gelegenheit Franz seiner späteren Frau Else vor. In der Folge sehen sich die beiden Ehepaare regelmäßig. Nach Elses Tod gelingt es Wilm, Franz, der sich vor Trauer zurückgezogen hat, wieder dazu zu bewegen, unter Menschen zu gehen und erneut bei ihnen zu Gast zu sein. Wilm fordert Franz auch dazu auf, wieder zu heiraten. Er und seine Frau haben dabei Hilda Roden im Sinn. Franz ist damit nicht einverstanden und tritt stattdessen die Reise nach Bad Reichenhall an, auf der er Hans trifft. Damit gibt sich das Ehepaar zufrieden, ohne zu wissen, dass Franz nach seinem Gespräch mit Hans verschwinden und – vermutlich – von Bad Reichenhall aus gleich nach Afrika aufbrechen wird. Nach Franz' Verschwinden tritt Hans mit Lenthes in Kontakt und erfährt von ihnen, dass der Aisstenzarzt Franz' Erbe angetreten hat.

Roden, Hilda

Das »hübsche Mädchen« (III, 622) ist die Tochter der Etatsrätin Roden. Sie gefällt Franz gut: »Ein leichtes Rot überzog sekundenlang ihr Antlitz; sie schloß ihre weißen Zähne auf einander und schüttelte so lebhaft den Kopf, daß der dunkle Zopf, der ihr im Nacken hing, zu beiden Seiten flog; und dabei zuckte aus den braunen Augen die je zur Seite des feinen Stumpfnäschens saßen, ein fast übermütiges Lächeln.« (III, 622)

Sie lässt nach Franz rufen, weil ihre Mutter krank ist. Da eine erste Wärterin sich aus dem Staub gemacht hat, will Hilda sich selbst um ihre Mutter kümmern. Die Etatsrätin drängt Franz aber, ihr eine neue Wärterin zu besorgen. Gleichwohl bleibt viel der Pflege an Hilda hängen. Hilda ist zwar »stark« (III, 625), wird aber durch die emotionalen und physischen Anforderungen, die die Pflege ihrer Mutter an sie stellt, zusehends schwächer. Das »feste, zuverlässige Mädchen« (III, 626) wird »totenblaß« (III, 626) und immer »bleicher« (III, 627). Erst als Franz ihr sagt, dass ihre Mutter geheilt ist, fällt diese Last von ihr ab.

Sie ist Franz unendlich dankbar und wäre wohl – wie zumindest das Ehepaar Lenthe meint – einer Ehe mit ihm nicht abgeneigt. Zumindest ist sie »erschrocken« (III, 628), als Franz nach erfolgter Heilung der Etatsrätin nur noch seinen Assistenzarzt zu ihr schickt.