Hansen, John

John Hansen ist der Vater von Christine. Wegen eines Einbruchs, den er in jugendlichem Leichtsinn begeht, wird er von der Gesellschaft zeitlebens geächtet, obwohl er seine rechtmäßige Strafe im Gefängnis abgesessen hat. Sein zweiter Name ›John Glückstadt‹ verweist auf diesen Gefängnisaufenthalt.

Nach seinem Militärdienst trifft John auf Wenzel, der ihn zu einem gemeinsamen Einbruch überredet. Es geht John dabei nicht so sehr um finanziellen Gewinn. Vielmehr will der Arbeitslose etwas zu tun haben, um offenbar seine »müßige, aber wilde Kraft« auszuleben (III, 532). John wird jedenfalls gefasst und muss sechs Jahre ins Gefängnis. Die erste Anstellung, die er danach bekommt, ist, die Arbeit auf einem Feld zu beaufsichtigen, auf dem Zichorien angebaut werden. Dort lernt er Hanna kennen, in die er sich verliebt und die er bald darauf heiratet. Von Anfang an ist die Geschichte des Paars mit dem Brunnen verknüpft, in den Hanna bei ihrer ersten Begegnung zu stürzen droht, wovor John sie bewahrt. Der Brunnen wird daraufhin zum Symbol, in dem sich die Geschichte Johns spiegelt.

Zunächst ist John mit Hanna glücklich. Ihr Kind Christine kommt bald zur Welt. Und doch wird dieses Glück durch die Vorurteile der Gesellschaft getrübt. Es fällt John schwer, den Lebensunterhalt für seine Familie mit ehrlicher Arbeit zu verdienen, obwohl er hart arbeitet. Seine Arbeitgeber sind zwar eigentlich zufrieden mit ihm, entlassen ihn aber immer wieder aufgrund von Gerüchten, die über John kursieren. Außerdem hat John mit seinem Selbstbewusstsein zu kämpfen. Denn das wird durch wiederkehrende Sticheleien gekränkt: Ein Beispiel dafür ist der Tanzabend und das Verhalten des Tischlers. Obschon die Ehe mit Hanna eigentlich sein einziger Zufluchtsort ist, trägt er seinen Groll doch in die Ehe hinein. Die beiden streiten oft. Johns Jähzorn und sein Unvermögen, Probleme sprachlich zu lösen, bringen ihn dazu, seine Frau – und später auch sein Kind – zu schlagen. Und doch kehrt das Glück immer wieder in die Ehe zurück.

In einer Zeit besonders großer Not, kurz nach dem Tod von Hannas Mutter, kommt es zum Eklat. Hanna äußert selbst in einem Streit die Vorurteile, vor denen John sich bisher zuhause sicher glaubte. Er gerät darüber so in Zorn, dass er Hanna gegen den Herd stößt. Sie schlägt sich unglücklich den Kopf auf und stirbt. Dennoch macht Hanna John nicht für ihren Tod verantwortlich, wie sie ihm mit ihren letzten Atemzügen zu verstehen gibt. John bewohnt daraufhin mit seiner Tochter Christine und der alten Küster-Mariken die kleine Hütte. Er entwickelt sich nun offenbar zu einem besonders liebevollen Vater. Es gelingt ihm auch, ehrlich zu bleiben und für sich und Christine zu sorgen. Allerdings gibt eine Begegnung mit Wenzel der Gesellschaft erneut Anlass, ihn auszugrenzen. Dies und ein harter Winter führen dazu, dass John sich nacheinander zu zwei Dingen entschließt: Zuerst entfernt er die Bretter vom Brunnen am Zichorienfeld, die er einst anbringen ließ, damit niemand hineinfällt, um etwas zum Heizen zu haben. Dann will er eines Nachts Kartoffel auf einem Feld stehlen. In der Binnenhandlung bleibt offen, was mit John in dieser Nacht geschieht. Nur dass er verschwunden ist, steht zweifelsfrei fest. In der Rahmenhandlung stellt der Erzähler allerdings anhand einiger Indizien fest, dass John offenbar in den Brunnen gefallen ist und dort elendig starb.