Lisette

Bediente des Hauses, Mädchen und Vertraute Julianes. Unverhohlen ihre Meinung bekundend, macht sie sich über Damis’ Verblendung lustig, auch wenn er ihr zuvor noch »Mutterwitz« zugestanden hatte (I, 4; LM I, 292). Sie entdeckt, dass Chrysander Julianes Heirat mit Damis aus Geldgier plant. Listig versucht sie, dies zu verhindern und die Verbindung von Juliane und Valer zu ermöglichen.

Nachdem ihr Versuch, Juliane bei Damis in ein schlechtes Licht zu stellen, nicht den gewünschten Erfolg hat, vielmehr Damis‘ Interesse an der Heirat überhaupt erst geweckt hat, überredet sie Anton, Chrysander einen gefälschten Brief seines Dresdener Advokaten zuzuspielen, der ihn von der Aussichtslosigkeit des Gerichtsverfahrens überzeugen soll, mit dem er Julianes Erbe glaubte zurückholen zu können (vgl. II,2; LM I, 309 f.). Dafür verspricht sie Anton die Ehe, die den beiden durch die Mitgift, die Valer ihr zum Dank für ihre Hilfe versprochen hat, möglich wird.

Wer in dieser Ehe die Hosen anhaben wird, steht außer Frage: »Höre doch!«, ermahnt sie ihn, als er ihren Plänen nicht sogleich zustimmt, »du willst mein Mann werden, und einen Willen für dich haben?« (II,3; LM I, 316).