Vorwort

Das vorliegende Lessing-Figurenlexikon beschränkt sich auf die abgeschlossenen Dramen Lessings, von »Damon« (1747) bis zu »Nathan der Weise« (1779), die zahlreichen Dramenfragmente werden nicht berücksichtigt, was in einzelnen Fällen (etwa beim »Samuel Henzi«) zu bedauern sein mag.

Die Personen jedes Schauspiels erscheinen in der Reihenfolge ihrer Nennung in der Liste der ›dramatis personae‹, wie sie in der Ausgabe von Lachmann-Muncker stehen. Auch die Zitate folgen der Ausgabe von Lachmann-Muncker (Näheres dazu bei den Hinweisen).

Die Entscheidung für diese »immer noch unersetzte« (1) historisch-kritische Ausgabe macht es zugleich möglich, auf eine allen Benutzern dieses Lexikons zugängliche Ausgabe zu verweisen. Denn die Lachmann-Munckersche Ausgabe ist inzwischen im Netz in mehreren digitalen Versionen frei zugänglich (Links finden sich bei den Hinweisen).

Alle Figuren werden mit ihren wichtigsten Eigenschaften und ihren Funktionen im Stück beschrieben. Auf interpretierende Bemerkungen wird zugunsten der äußeren Charakteristik der Personen und ihrer Rolle im Gang des Geschehens möglichst verzichtet. Natürlich sind Deutungen nie ganz auszusparen; je komplexer die Figuren auch innerhalb der dramaturgischen Entwicklung Lessings bis zum ›Nathan‹ hin werden, desto weniger.

In seinen Jugendkomödien gebraucht Lessing zum Teil identische Namen wie »Lisette« oder »Lelio«, gebräuchliche Lustspielnamen also, die er von Molière, aus der Pariser »Comédie italienne« und anderen Quellen übernahm. Trotz der damit gegebenen Schematisierung vor allem der Dienerfiguren werden auch diese wie alle anderen Figuren individuell behandelt.

Wolfenbüttel, den 20. September 2010           Helmut Berthold, Karolina Kubista, Vanessa Penna, Esther Schmalkuche

 

Anmerkung

(1) Monika Fick: Lessing-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. 3. Aufl. Stuttgart, Weimar: Metzler 2010, S. 64.