Hull, Sybil

Lebensgefährtin Christian Maskes in den zurückliegenden vier Jahren, von der Maske sich gleich in der ersten Szene des Stücks lossagt. Er hat Sybil viel zu verdanken. Wie er ihr selbst zugesteht, brachte sie ihm die für den gesellschaftlichen Aufstieg nötigen Umgangsformen bei: »Den Fisch nicht mit dem Messer zu fressen, daß ich nicht in den Zähnen stocherte!« (II, 6, S. 180). Sie förderte seine »kaufmännischen Talente« (I, 1, S. 141), unterstützte ihn finanziell und verhalf ihm »aus tiefstem Elend« (I, 1, S.141) zu seinem kometenhaften Aufstieg in das Großbürgertum.

Da er Ambitionen hegt, sich nun mit der Aristokratie zu verbinden, will er seine Vergangenheit und Herkunft abstreifen. Aus diesem Grunde beabsichtigt er, sich von Sybil zu  trennen und ihr ihre »Aufwendungen« für ihn mit vierundzwanzigtausend Mark abzugelten. Damit Sybil dem Vorschlag zustimmt, bietet er ihr über die genannte Summe hinaus noch eine monatliche Abfindung an. Sybil, die Christians wahre Absichten durchschaut, bezeichnet ihn offen als Parvenu und kapitalistischen Egozentriker. Obwohl sie ihn noch liebt, akzeptiert sie seine Entscheidung mit der ironischen Bemerkung: »Ergebene Dienerin, Herr Generaldirektor« (I, 1, S.146).

Bevor sie die Bühne verlässt, entlarvt sie seine Verlogenheit im Umgang mit seinen Eltern, die er, nachdem er sie zuvor in die Schweiz abgeschoben hat, nun angeblich aus ›Sehnsucht‹ wieder zurückholen möchte. Sie konfrontiert ihn mit seinem wirklichen Motiv, das ihrer Meinung nach darin besteht, dass es in Adelskreisen »schick« geworden ist, »Beispiele schlichter Erzeuger« zu geben (II, 6, S.180). Sie verlässt Christian, nicht ohne ihre Verachtung und Geringschätzung gegenüber seinen niederen Beweggründen zum Ausdruck zu bringen.