Palen, Marianne

Marianne, die fünfundzwanzigjährige Tochter von Graf Palen, soll auf dessen Wunsch eine Ehe mit dem kapitalkräftigen Christian Maske eingehen, um die Familie aus finanziellen Schwierigkeiten zu befreien. Zur Überraschung ihres Vaters ist sie von Christian sofort fasziniert: »Von diesem Mann empfange ich die erste volle Empfindung meines Lebens« (II, 1, S. 170). Den Standesdünkel des Vaters vehement abwehrend, hebt sie die Einzigartigkeit Christians hervor: »Die wenigen Zeichen, die ich von seiner Person habe, geben mir Gewißheit, er ist außerordentlich und steht über unserer Voraussicht« (I, 1, S. 171).

Als Christian, um seine Position weiter zu stärken, sich ihr in der Hochzeitsnacht als dominanter Patriarch und als Ergebnis eines angeblichen Seitensprungs seiner Mutter mit einem französischen Grafen präsentiert, fallen bei Marianne die letzten Reste ständischen Vorbehalts. Sie unterwirft sich ihm bedingungslos: »Und mir ist, als ob doch eine letzte Wand zwischen uns niederfällt, als ob erst jetzt ich ungehemmt in dich versänke.[...] Mein lieber Mann und Herr!« (III, 4, S. 215)