Mandelstam, Benjamin

Brustschwacher Friseurgehilfe, der Luises Malheur miterlebt, sich umgehend in sie verliebt und bei den Maskes einmietet. »Mandelstam aus dem Stamm der Arier«, wie Theobald Maske spöttelt, verleugnet sein Judentum (I, 7). Er schwärmt für Wagner. »Abends, jeden Groschen, den ich zurücklege, alles für Wagner. Lohengrin habe ich dreimal gehört« (I,7). Dies und seine schwache körperliche Konstitution machen ihn zu einem Abziehbild von Nietzsches Décadent (vgl. Nietzsches »Der Fall Wagner«, 1888). Seine Bewunderung für das vitalistische Geschwätz des Nietzsche-Adepten Scarron, die seiner anfänglichen Eifersucht auf den Nebenbuhler weicht, vervollständigt das Bild. Nachdem Theobald ihm einen Vortrag über die Zerrüttung seiner Nerven gehalten hat, verfällt er in Hypochondrie und verliert darüber sein amouröses Vorhaben aus den Augen (III,1).