Miossens, Graf von

Obrist der königlichen Garde und Kunde Cardillacs, der ihn eines Nachts überfällt, um den für ihn gefertigten Schmuck zurückzuholen. Doch Miossens, durch die zahlreichen Raubmorde gewarnt, ist vorbereitet und erwehrt sich des Überfalls mit einem Dolchstich, an dem Cardillac wenig später stirbt.

Obwohl es sich um Notwehr handelt und Olivier Brußon an seiner Statt des Mordes an Cardillac beschuldigt wird, will Miossens sich nicht stellen. Er befürchtet zu Recht, dass der grausame und übereifrige la Regnie ihm nicht glauben würde, wenn er »den rechtschaffenen Cardillac, das Muster aller Frömmigkeit und Tugend, des versuchten Mordes« anklagen würde (844). Brußons wegen hat er kein schlechtes Gewissen. Er betrachtet ihn als »Cardillacs Spießgesellen« und erklärt: »der blutet mit Recht« (844). Trotzdem lässt er sich von dem Fräulein dazu überreden, dem Anwalt d'Andilly seine Geschichte unter dem Siegel der Verschwiegenheit zu erzählen, und trägt so schließlich doch zu Brußons Freilassung bei.