Szatmary, Jolanth

Freundin von Elisabeth und nach deren Ansicht eine »berühmte Frau« und Professorin im Kunstgewerbe (303). Sie wird als »junge Frau mit schwarzen, kurzen Haaren, schwarzen großen Augen, dunkelgelbem Gesicht und starkem Schnurrbartflaum über roten Lippen« beschrieben (302). Trottas Mutter ist dieses »Weibsbild mit kurzen Haaren« wie das Kunstgewerbe an sich zuwider (300). Jolanth ist verheiratet; über ihren Mann, von dem sie sich später scheiden lässt, erfährt man nichts.

Als Franz Ferdinand aus dem Krieg zurückkehrt, lebt sie mit Elisabeth, die sie im Entwerfen von kunsthandwerklicher Objekte unterrichtet hat, in einem Liebesverhältnis. Im Gespräch mit Franz Ferdinand benutzt sie Fremdwörter, scheint aber deren Bedeutung nicht zu verstehen, und verabschiedet sich, da sie zu einem Vortrag über »freiwillige Sterilisierung« müsse (308). Elisabeth gesteht Franz Ferdinand, dass sie sich von Jolanth »gefangengenommen« fühle (310).

Sie hat die Ideen für die Entwürfe der »Jolan-Werkstätte« und lässt sie von Elisabeth zeichnen (320). Der Anwalt der Trottas, Hirsch Kiniower, behauptet, dass sie keine Professorin sei, sie habe »keine von den Wiener oder Budapester Akademien jemals besucht« (321). Sie verlangt zum ersten Mal Geld für ihre Arbeit, als sie sich von ihrem Mann trennen will. Nach der gelungenen Scheidung erhält sie monatliche Zahlungen von ihrem Ex-Mann (328). Auch als Stettenheim weg und Elisabeths Vater pleite ist, bleibt sie im Hotel Regina wohnen, obwohl »fremde Erdteile« sie anlocken und sie oft davon spricht, »nach San Franzisko zu gehen« (328). Franz Ferdinand erscheint sie in Albträumen als »Höllenweib, dazu bestimmt, das Leben Elisabeths und mein eigenes zu vernichten« (328).

Als Elisabeth sich entschließt, zu Franz Ferdinand zu ziehen, geht Jolanth, einen kurzen Abschiedsbrief hinterlassend, nach Budapest (329). Sie kehrt allerdings später zurück und trifft sich heimlich mit Elisabeth (338). Sie hat sich inzwischen vom Kunstgewerbe ab- und dem Film zugewandt. Sie schließt sich mit Stettenheim der angeblichen Filmgröße Alexander Rabinowitsch an, der eine Firma in Wien gegründet hat, und sie verschwinden bald darauf mit Elisabeth (338 f.).