Gendarm

Der Gendarm von Weng fühlt sich in der Monotonie der Arbeitswelt und des Lebens gefangen, er wäre lieber Arzt geworden. Als Junge besuchte er zuerst die Hauptschule und dann zwei Jahre das Gymnasium, das er auf Druck des Vaters verlassen musste. Danach begann er eine Lehre als Tischler, die er mit der Gesellenprüfung abschloss. Nach einem Jahr im Beruf meldete er sich auf eine Zeitungsannonce, in der Gendarmen gesucht wurden. Nach der Prüfung zum Gendarmen arbeitete er zuerst in Golling, dann in Weng, wo er seinen Vorgänger ersetzte, der an einer durch einen Rehknochen verursachten Blutvergiftung starb (7. Tag, 58 f.).

Der Maler entdeckt, dass der Gendarm ein Verhältnis mit der Wirtin hat (15. Tag, 176). Er sei, so der Maler, »an jenem Punkt angelangt, wo das Männliche plötzlich von dem ganzen Organismus Besitz ergreife und die Jugend hinschwinde«, was sein schönes Gesicht über kurz oder lang ›verunstalten‹ werde. »Übrigens«, sagt er an den Famulanten gewandt, »weist der Gendarm viele Merkmale auf, die ich auch an Ihnen entdeckt habe. Aber das ist sicher seine Jugend, die Jugend überhaupt.« (16. Tag, 190 f.)

Bei der Schlägerei im Wagnerwirtshaus zwischen den Schaustellern und einigen Bauernburschen wird der Gendarm durch Tritte in den Bauch schmerzhaft verletzt. Dies hindert ihn jedoch nicht daran, die Schausteller in Gewahrsam zu nehmen (21. Tag, 246 f.).