Haushälterin des Malers Strauch

Die namenlose Haushälterin war bei dem Maler Strauch zwei bis drei Jahre beschäftigt. Sie war für ihn zuletzt der einzige menschliche Kontakt: »In den letzten Jahren habe der Maler außer seiner Haushälterin niemanden mehr gehabt. Sie genügte ihm auch für sogenannte ›Körperansprüche‹, die andere pausenlos ›schamlos ausnützen‹, zu denen er aber immer weniger Beziehung hatte. ›Sie weiß davon nicht das geringste‹, sagte er. […] ›Sie brachte in meine wildesten Zustände Ordnung‹, sagte er. ›In künstlerischen Fragen […] kannte sie sich aus. Weil sie keine Ahnung von Kunst hatte: von ihr habe ich die besten Urteile gehört.‹« Als er sie wegen seiner angeblichen unheilbaren Krankheit entließ, hat sie geweint. Schon am Tag darauf sei die 45-Jährige zurück zu ihren Eltern gezogen. »Tatsächlich habe ich niemand gehabt außer meiner Haushälterin. Außer in ihr bin ich in allen längst tot.« (7. Tag, 70 f.)