Araspe

Der Vetter Theophans ist durch Zufall zugleich Gläubiger Adrasts. Araspe ist großmütig und rechtschaffen, aber auch konsequent und streng und hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Anlässlich der bevorstehenden Hochzeit Theophans kommt er als Besucher in das Haus Lisidors. Schon zuvor hatte er von Adrasts Aufenthalt dort erfahren und will ihn endlich für seine verfallenen Wechsel zur Rechenschaft ziehen, obwohl Adrast damit finanziell ruiniert und seine Heirat gefährdet wäre. Er sei, so äußert er Theophan gegenüber, »der Mann sonst nicht, welcher seine Schuldner auf eine grausame Art zu drücken fähig wäre«, wolle aber an einem »spöttischen Freygeiste« keine Nachsicht üben (III, 1; LM II, 80). Dabei geht es ihm nicht um das Geld. Vielmehr betrachtet er sein Handeln als pädagogische Maßnahme, die Adrast zum Nachdenken nötigen und eine moralische Besserung ermöglichen soll.

Theophan gegenüber, seinem »nächste[n] Blutsfreund« (III, 1; LM II, 83) und einzigen Erben, ist Araspe jedoch überaus selbstlos. Als Theophan ihn bittet, ihm die Wechsel zu überlassen, lenkt er bereitwillig ein und zieht sich aus der Angelegenheit zurück.