Lisidor

Der bodenständige Vater von Juliane und Henriette und Freund von Adrasts verstorbenem Vater ist gutherzig und geduldig. Lisidor will die fromme Juliane mit dem Theologen Theophan und die temperamentvolle Henriette mit dem Freigeist Adrast verheiraten, nicht ahnend, dass sich die jungen Leute in der entgegengesetzten Konstellation ineinander verliebt haben.

In die Meinungsverschiedenheiten zwischen Adrast und Theophan kann Lisidor sich nicht hineinversetzen, versucht aber, zwischen beiden zu vermitteln. Lisidors Menschlichkeit zeigt sich in seinem Verständnis und seiner Fürsorge für Adrast, den er von Jugend auf kennt und dem er die Freigeisterei nicht anlastet. Als dieser zum Schluss des Stückes gesteht, dass er inzwischen beinahe mittellos sei, antwortet Lisidor großmütig: »Ich weiß so wohl, daß du ein lockrer Zeisig gewesen bist, und alles durchgebracht hast; aber eben deßwegen will ich dir eine Tochter geben, damit du doch wieder etwas hast« (V, 6; LM II, 122).