Martin

Der Diener Theophans vertritt seine religiösen Vorurteile mit naiver Überzeugung. Danach ist der Atheist kein Mensch, sondern ein »Wechselbalg, den die Hölle durch – – durch einen unzüchtigen Beyschlaf mit der Weisheit dieser Welt erzeugt hat« (II, 5; LM II, 74). Er kann, den Worten seines Pfarrers zufolge, in tierhafter oder monströser Gestalt, aber auch als Philosoph oder »unverschämter Poete« (ebd.) auftreten.

Dass Adrasts Diener Johann, wie dieser selbst behauptet, ein solcher Atheist sein könnte, schließt Martin aus, weil diese Eigenschaften nicht zu Johann passen. Zur eigenständigen gedanklichen Auseinandersetzung mit dem Thema unfähig, kann Martin nur staunen, als Johann erklärt, als Atheist weder an Gott noch an den Teufel zu glauben.

Die kluge Lisette erkennt in Johann und Martin die »wahren Bilder ihrer Herren, von der häßlichen Seite! Aus Freygeisterey ist jener ein Spitzbube; und aus Frömmigkeit dieser ein Dummkopf« (II, 4; LM II, 73).