Bauer, Fritz

Deutscher Jurist (1903-1968); 1933 aus dem Staatsdienst entlassen, 1936 Emigration; nach seiner Rückkehr 1949 Richter und Staatsanwalt, 1956-1968 Generalstaatsanwalt in Hessen.

1474 Gesine liest in der New York Times: »In Hessen, westdeutsche Republik, ist Dr. Fritz Bauer gestorben, Generalstaatsanwalt und einer der wenigen im Amt, die von Anfang an die Verbrechen der Nazis für gerichtlich erfaßbar hielten, und erfaßten. Gerade die suchte er, die als Beweis von Unschuld reine Hände vorzeigten, alle Tintenflecken abgewaschen, von Eichmann bis zu den Ärzten der Konzentrationslager. Ohne ihn hätte es den Prozeß über Auschwitz von 1963 bis 1965 nicht gegeben. Viele Schriftsätze an Herrn Bauer hat sie sich ausgedacht, das Kind das ich war, keinen abgeschickt. Bloß 64 Jahre alt, gestorben.«