Jansen sen. (Pap Jansen, der alte Jansen, Dr. Jansen, Dr. Werner Jansen)

Dr. iur., Rechtsanwalt in Gneez. Vater von Friedrich Jansen, Bürgermeister in Jerichow.

33 Heinrich Cresspahl sucht ihn 1931 auf (vgl. auch 306).

413 Gerede der Jerichower im Dezember 1933: »wir wissen, daß wir Rechtsanwalt Jansen in Gneez einen Gefallen tun und nehmen seinen verkrachten Sohn als Bürgermeister, und Bürgermeister in Jerichow, das wird wohl Pap Jansens letzter Versuch [der Hilfe für den missratenen Sohn] sein.«

666 Sein Sohn spricht ihm 1933 »wegen seines Mißtrauens gegen die neue Herrschaft Verachtung und ähnliche Sohnesstrenge aus«. Der alte Jansen »ließ sich auf den Ortsgruppenführer in Jerichow nicht ansprechen, geschweige denn von ihm selbst um Hilfe angehen«.

1243 Auch »wenn Jerichow zum Westen gekommen wäre«, wäre die Rechtsanwaltskanzlei »Dr. Werner Jansen« vermutlich noch vorhanden.

1530 Nach Heinrich Cresspahls Verhaftung 1945 hat Jansen auf Jakobs Wunsch die Vormundschaft seiner Mutter Marie Abs für die zwölfjährige Gesine erwirkt; die »durfte sie nun [nach Cresspahls Rückkehr aus Fünfeichen 1948] in den Gneezer Stadtgraben werfen«.

1688-1689 Verhilft Frau Abs 1950 zu einem Interzonenpass, »zauberte« zu diesem Zweck, »als sein Personal aus der Kanzlei war, auf der Schreibmaschine eine amtsgerichtliche Zustellungsurkunde mit einem westdeutschen Datum«.

1863 In seinem Auftrag bekommt Gesine im Jahr ihrer Volljährigkeit (1954) das Päckchen mit den Trauringen »aus einer letztwilligen Verfügung von Dr. Avenarius Kollmorgen« zugesandt.

Anhang XIII. Heinrich Cresspahl erinnert sich 1949: »wegen Papenbrocks Feigheit habe Jerichow nach Dr. Erdamer einen verkrachten Jurastudenten aufs Rathaus bekommen, als Gefälligkeit für den alten Dr. Jansen, und eine Schande für die Stadt«.

Die Aussagen über den Rechtsanwalt Dr. Jansen in Gneez sind nicht immer eindeutig, zumal die Figur erst im vierten Band einen Vornamen bekommt (Werner: 1243, 1688, 1863). Da sonst nichts darauf hindeutet, dass es zwei Rechtsanwälte namens Jansen in Gneez gibt, ist davon auszugehen, dass es sich in allen Fällen um dieselbe Figur, den Vater des Jerichower Bürgermeisters Friedrich Jansen, handelt.