Lübecker Generalanzeiger

In Lübeck erscheinende Tageszeitung, seit 1942 zwangsfusioniert mit dem NSDAP-Blatt »Lübecker Volksbote« zur »Lübecker Zeitung«.

112 Lisbeth und Heinrich Cresspahls Heiratsanzeige erscheint im Oktober 1932 u.a. auch im Generalanzeiger.

685 Dass die Zeitung noch 1938 in ihren Sonntagsausgaben 16 Seiten mit Werbeanzeigen enthält, beruhigt Lisbeth Cresspahl, die von Heinrich Cresspahls Überzeugung, dass bald Krieg sein würde, verstört ist.

691-692 Lisbeth Cresspahl empört sich über die Londoner »Messenger Boys«, über die der Generalanzeiger im Herbst 1938 berichtet (vgl. dazu auch Jahrestage-Kommentar zu 691, 31-37).

720 Lisbeth Cresspahl liest den Bericht der Zeitung vom 8. November 1938 über das Attentat auf den Gesandtschaftsrat vom Rath in Paris und mokiert sich über die Behauptung, »es sei im nationalsozialistischen Deutschland keinem Juden ein Haar gekrümmt, geschweige denn nach dem Leben getrachtet worden«.

870 Am 31. März 1942 berichtet der Generalanzeiger über die Zerstörungen in Lübeck nach dem Bombenangriff in der Nacht vom 28. auf den 29. März 1942. Zwei Tage später, am »zweiten April gab es die Zeitung nicht mehr; der Verlag Charles Coleman war nun mit dem N.S.D.A.P.-Verlag Wullenwewer zusammengelegt, den die Nazis den Sozialdemokraten gestohlen hatten. ›Lübecker Zeitung‹ hieß es nun, und sollte aus Siegeszuversicht siebenmal in der Woche erscheinen.«

872 Am 6. April 1942 meldet die Lübecker Zeitung die Zahl der Todesopfer der Bombennacht in Lübeck mit 280, am 11. April mit 295 (zur Datierung vgl. Jahrestage-Kommentar zu 872, 1).

910 »Der Fortsetzungsroman in der Lübecker Zeitung hieß G.P.U., / Grauen / Panik / Untergang / und der Doppeladler im Titelkopf der Zeitung saß nunmehr noch stilisierter links von klobig veränderter Schrift und trug an Stelle des Wappenschildes ein von dessen Rand umrissenes Kreuz mit Haken.«

Vgl. die Auflistung aller Fundstellen (Lübecker Generalanzeiger/Lübecker Zeitung/Lübecker Volksbote) im Register des Jahrestage-Kommentars.