Mann, Thomas

Deutscher Schriftsteller (1875-1955).

1683 Bei der Eröffnung des Schuljahres 1950/51 an der Fritz Reuter-Oberschule in Gneez schlägt die »Zentrale Schulgruppenleitung« der FDJ ihre Kandidaten für ihr »Ehrenpräsidium« vor, darunter neben Stalin, Mao Tse-tung und Hewlett Johnson auch Thomas Mann »zum Andenken an seinen verstorbenen Bruder, den Träger des Goethe-Nationalpreises, der durch seine Reise nach Weimar den Realismus an den Tag gelegt hat, wie er seinen Schriften aus den Knopflöchern scheint!«

1685 Die (falsche) Nachricht, dass Thomas Mann den ›Stockholmer Appell‹ zur Ächtung der Atombombe im Mai 1950 unterschrieben habe, tröstet die Schülerin Gesine Cresspahl und ihre Freunde. Ein Jahr später hören sie von Thomas Manns Dementi: »Ein Jahr später hatten wir uns zu schämen.«

1687 Über Thomas Manns Brief an Walter Ulbricht vom Juni 1951 zu den sog. Waldheim-Prozessen 1950.

Das S. 1685 zitierte Dementi zum Stockholmer Appell entstammt einem Brief Thomas Manns vom 8. April 1951 an die Redaktion der New Yorker Emigrantenzeitschrift »Aufbau«, die ihn am 13.4.1951 unter dem Titel »Ich stelle fest ...« druckte. – Der S. 1687 zitierte Appell an Walter Ulbricht entstammt einem zwischen dem 10. und 15. Juni 1951 entstandenen Brief an den Staatsratsvorsitzenden, der in Auszügen erstmals 1963 in der ›Welt‹ vom 15.6.1963, in voller Länge erstmals in der ›Neuen Rundschau‹ 101 (1990), Heft 2, abgedruckt wurde.