Nimptsch, Frau

Lenes alte Ziehmutter, die mit ihr in einem kleinen Häuschen auf dem Anwesen der Dörrs zur Miete wohnt. Sie sitzt meistens am warmen Herdfeuer, das ihr nicht nur der Wärme, sondern auch der Flammen wegen unentbehrlich ist: »ich muß es immer sehn. Und wenn ich es nicht sehe, dann denk‘ ich, es ist alles aus und kein Leben und kein Funke mehr.« (19/140) Zu den Unterhaltungen mit den Dörrs oder Botho von Rienäcker trägt sie wenig bei. Nur wenn es um »Grab und Kranz« geht, wird sie munter. Sie spricht sich energisch gegen die in Mode gekommenen Efeu- und Azalienkränze und für die herkömmlichen Immortellenkränze aus. Bothos Versprechen, ihr, wenn sie sterbe, einen Immortellenkranz aufs Grab zu legen, beglückt sie (vgl. 10/68). Drei Jahre später wird er sein Versprechen einlösen (vgl. 22/163 f.). In der neuen Wohnung am Luisenufer lebt sie ein wenig auf, stirbt dann aber zwei Jahre später, am 24. Juni 1878, im Beisein Frau Dörrs. Zuvor befiehlt sie ihre Ziehtochter in einem Gebet göttlichem Schutz an und bittet darum, dass ihr »alles, was sie mir alten Frau gethan hat«, vergolten werden möge (20/144).