Alte, die
Figur der vom Gericht in Fulda in Erfahrung gebrachten Vorgeschichte Ignaz Denners und seines Vaters, des alten Trabacchio in Neapel. Die Alte war Trabacchios Haushälterin. Nur in Begleitung dieser »alten, ekelhaft häßlichen Frau« durften Trabacchios Frauen, die er sonst eingesperrt hielt, die Messe hören, denn sie hielt die »Lüstlinge« von ihnen fern und war dabei »unbestechlich« (93).
Die Edelleute, die eines Nachts Trabacchio und den teuflischen Hahn beobachtet hatten, wollten gesehen haben, wie sie ihm das Fenster öffnete und rief: »kommt nach Haus – warm ist das Bett, und Liebchen wartet lange schon – lange schon!« (95).
Ihr Schicksal wurde von einem Giftmörder besiegelt, der aussagte, er habe das Gift von ihr bekommen. Unter Androhung der Folter gestand sie alles und erzählte, dass der Doktor seinen Wohlstand dem Gift »Aqua Toffana« zu verdanken habe, dessen Vertrieb »durch sie bewirkt« wurde (96). Auch sagte sie aus, dass er all seine Frauen umgebracht habe, nachdem sie ihm heimlich ein Kind geboren hätten, »daß er mit dem Satan im Bündnis stehe, der in verschiedenen Gestalten bei ihm einkehre«, und dass er in dessen Anwesenheit alle Kinder, bis auf den letzten Sohn, »geschlachtet« habe (96). Seinen wunderbaren Liquor habe er aus dem Herzblut der getöteten Kinder gewonnen.
Die beiden wurden zum Scheiterhaufen verurteilt (97). Während Trabacchio sich vom brennenden Scheiterhaufen davonmachte, gab die Alte »ihren Geist auf unter den entsetzlichsten Qualen, unter den gräßlichsten Verwünschungen ihres verruchten Herrn« auf (99).