Richter
Versuchen den Mord am Grafen Aloys von Vach aufzuklären und verhören zu diesem Zweck Andres, Denner, die Räuber und Giorgina. Danach wissen sie aber »in der Tat nicht, was sie von dem Andres, dessen Miene und Sprache die Wahrheit seiner Aussage zu bestätigen schien, so wie von Denners kalter Festigkeit denken sollten« (83).
Die Ermittlungen ziehen sich über ein Jahr hin, bis zwei Vachsche Jäger sich als Augenzeugen ausgeben und Andres schwer belasten. Dem Gericht scheint er nun »ein verstockter heuchlerischer Bösewicht« zu sein, und es wird die Folter verhängt, »um seinen starren Sinn zu beugen und ihn zum Geständnis zu bringen« (85f. ). Am Tag nach diesem erzwungenen Geständnis kommt er zu ihnen und überreicht ihnen Säge und Feile, die Denner ihm in der Nacht zuvor gegeben hat, um mit ihm zu fliehen. Zwar sind die Richter über diese Aufrichtigkeit, die zur Ergreifung weiterer Räuber führt, erstaunt und »von Mitleid für den Unglücklichen durchdrungen«, aber von seiner Schuld sind sie nach wie vor überzeugt und gewähren ihm lediglich eine neue, hellere Zelle (88).
Über ein weiteres Jahr finden sie heraus, dass Denners »Bande bis an die Grenze von Italien« verbreitet und für allerlei Raubzüge verantwortlich war. Das Urteil für Denner und Andres lautete also Tod durch den Strang, wobei Denners Leiche verbrannt werden soll, Andres Leiche aber – »seiner Reue halber« und weil er die Fluchtpläne verraten hatte – auf der »Gerichtsstätte verscharrt werden« darf (88).
Die Richter stoppen die Hinrichtung, als der lange gesuchte Kaufmann aus Frankfurt auf dem Richtplatz auftaucht und zu Andres' Gunsten aussagt. Auch Denner wird neu verhört und wirkt nun »ganz umgewandelt«, seine Schilderungen halten sie aber für »das Erzeugnis wahnsinniger Überspannung«, bis weitere Recherchen alles bestätigen und Denner erneut zum Tode verurteilt wird (92f.). Andres hingegen hat ihrer Meinung nach für die »erzwungene Teilnahme an der Ausplünderung des Pachterhofes, sowie für die gesetzwidrige Rettung Denner's« bereits »genug gebüßt« und sie lassen ihn frei (92).