Liese
Klein Zaches‘ Mutter, ein »armes zerlumptes Bauerweib« (533), dem nach Aussage der Fee Rosabelverde »nun einmal Reichtum nicht beschert« ist (535). Entkräftet und wegen ihres missgestalteten Kindes über die Ungerechtigkeit der Welt lamentierend, schläft sie im Wald ein. Nach dem Aufwachen findet sie ihr »Alräunchen« (535) von Rosabelverde verzaubert vor, es kann nun sprechen und laufen. Dass der Pfarrer ihren »Wechselbalg« (534) als »hübschen verständigen Knaben« bezeichnet und ihn zur Pflege und Erziehung behalten will, kann sie allerdings nicht verstehen (538).
Nach Jahren dringt sie, »in längst verblichenen Sonntagsstaat« gekleidet, in das Haus des Ministers Zinnober ein und verlangt, zu ihrem Sohn »Klein Zaches« gebracht zu werden (634). Der Portier kann ihr nicht weiterhelfen, weil dieser Name im Haus unbekannt ist. Der Kammerdiener komplimentiert die Alte vor die Tür, wo sie laut lamentierend den Tumult provoziert, in dessen Verlauf Klein Zaches stirbt.
Als sie mit der Fee Rosabelverde am Totenbett ihres Sohnes steht, gilt ihr erster Gedanke seinem Besitz, sie glaubt, das »ganze Haus mit allem, was drinnen ist«, zu erben (638). Das verneint die Fee, und weil Rosabelverde auch nichts von ihrem Vorschlag hält, Klein Zaches auszustopfen und ihr zum Andenken mitzugeben, verlässt Liese das Haus wieder mit leeren Händen (638 f.). Die Fee hilft ihr trotz allem aus ihrem Elend, denn »gewiß war es wohl, daß […] ein geheimer Zauber der guten Fee Rosabelverde dazu verhalf«, dass die alte Liese vom Fürsten Barsanuph zur einzigen Zwiebellieferantin »der fürstlichen Dejeunee's« ernannt wird (643 f.).