Kühnchen, Herr
Gymnasialprofessor Kühnchen ist Veteran des deutsch-französischen Krieges 1870/71. Er hat einen faltigen, zahnlosen Mund und einen steifen Finger, weil ihm ein Franzose im Krieg darauf gebissen hat. Kühnchen erfindet Kriegs- und Heldengeschichten, wenn er betrunken ist (136). Im Prozess gegen den Fabrikanten Lauer weigert er sich, belastende Aussagen zu machen. Er gibt vor, er habe geschlafen (194). Auf dem Harmonieball von Netzig bemerkt er als einziger, dass das Stück der »Geheimen Gräfin« (Frau von Wulckow) nichts anderes als ein Plagiat der ›Natürlichen Tochter‹ von Goethe ist. Er berichtet dies dem Redakteur Nothgroschen. Als ein nationaler Kandidat Netzigs für den neuen Reichstag gesucht wird, fordert Kühnchen für seine Unterstützung den Rektorenposten am Gymnasium.