Frost-Forestier
Geheimdienstmann, Mitglied der Regierungspartei und Verehrer Friedrichs des Großen. Er hat »keinen amtlichen Titel« (II, 295). Er erscheint stets wie eine hocheffiziente, »von starken Spannungen bewegte Maschine« (II, 357), deren Abläufe bis ins kleinste Detail programmiert sind. In seiner Härte und Disziplin haftet ihm zusätzlich ein gewisser Militarismus an. So herrscht Frost-Forestier »über ein Heer; doch war es ein Heer von Sekretärinnen, das er in Atem hielt« (II, 294). Im Krieg hatte er eine Funktion im Oberkommando des Heeres inne (OKH).
Nach seiner Morgenroutine (II, 241-244) begibt sich Frost-Forestier an seinen mit mehreren Tonbandgeräten und Kameras ausgestatteten Schreibtisch und »begann zu denken, er begann zu arbeiten. Drei Stunden lagen vor ihm, drei ungestörte Stunden, die wichtigsten des Tages, er konzentrierte sich, er bewältigte viel« (II, 244).
Mittags bestellt er Keetenheuve zu sich und lädt ihn in das für seine schlechte Küche berüchtigte Casino ein. »Es war Taktik von Frost-Forestier (eine billige Taktik), den Abgeordneten, dessen gourmandise Neigungen bekannt waren, in das Casino zu bitten. Er wollte Keetenheuve an die dürftigen Schüsseln erinnern, zu denen man hinabsinken konnte« (II, 295). Er bietet Keetenheuve den Posten als Botschafter in Guatemala an. »Was für Aussichten! Wenn Keetenheuves Partei bei den Wahlen siegte, war Keetenheuve Außenminister. ›Und wenn die Regierung wieder wechselt, werden Sie unser Botschafter in Moskau!‹ Frost-Forestier glaubte nicht an den Wahlsieg der Opposition« (II, 299).
Am Abend wird die »Fabrik Frost-Forestier […] stillgelegt. Er turnte am Reck. Er stellte sich unter die Brause. Er frottierte den trainierten, den proportionierten Leib« (II, 348). Nachdem er den Wecker auf fünf Uhr dreißig gestellt hat, schläft er »wie auf Kommando ein« (II, 348).