Bobzien, von
Adelsfamilie im Jerichower Winkel. Ihr gehört der Gräfinnenwald im Westen Jerichows.
667 Die Bobziens geben »ihren Gräfinnenwald nicht für Übungen der S.A. frei«. Ihren Zuchtbullen nennen sie »Friedrich der Große«, wogegen Friedrich Jansen, der nationalsozialistische Bürgermeister von Jerichow, gern etwas unternehmen würde, aber nicht kann. »Es war ein mächtiges Tier, träge und tückisch, und hatte einen etwas zu dösigen Blick. ›Wie Bullen eben sind.‹«
757 Das Haus, in dem die Tannebaums wohnen und ihren Laden betreiben, gehört den Bobziens, »deshalb hatte Jansen [in der Pogromnacht vom 9./10.11.1938] durch Löschen dem Feuer vorbeugen wollen, das nicht da war«.
805 Die Bobziens helfen der von der weltlichen und der geistlichen Obrigkeit verfolgten Aggie Brüshaver und ihren Kindern, indem sie ihr »Kartoffeln und Wild ohne Berechnung« liefern, und lassen ihre Wagen »auch am hellichten Tag vor dem Pfarrhaus halten«.
Vgl. auch 909. Anhang XIII.