Cisař, Čestmir
Tschechoslowakischer Politiker und Journalist (1920-2013), Mitglied der KSČ seit 1945. Bis 1957 in verschiedenen Parteifunktionen, u.a. Sekretär beim Bezirkskomitee in Plzeň (Pilsen). 1957 stellvertr. Chefredakteur der Parteizeitung »Rudé Právo«, 1961 Chefredakteur von Nová Mysl (›Neuer Gedanke‹); 1963 Sekretär des ZK der KSČ, 1963-1965 Minister für Erziehung und Kultur, 1965-1968 Botschafter in Bukarest, 1968 erneut Sekretär des ZK der KSČ und Präsident des Tschechischen Nationalrates.
1364-1366 Über seine Auseinandersetzung mit dem sowjetischen »Philosophen« Fjodor Vassiljevic Konstantinov im Mai/Juni 1968. – Porträt Cisařs (1364 f.): Wurde »wegen Neigung zum kulturellen Dialog und Anhörens anderer Ansichten« im September 1963 als Sekretär der KSČ degradiert, reduzierte als Kultusminister »den Unterricht in Fragen der Partei und setzte nicht jedem Lehrer einen Aufpasser in den Rücken«. Ist nach Novotnýs Rücktritt »im Gespräch als neuer Präsident der Republik, neuerdings betraut mit delikaten Missionen des Parteivorsitzenden, etwa: der Presse einen sanftmütigen Umgang mit den sowjetischen Brüdern einzureden. Berufsangaben: Journalist und Philosoph.«