Erzählen
143-144 Gesine Cresspahl auf einem Tonband für D. E.: »Marie besteht darauf, daß ich ihr weiter erzähle wie es gewesen sein mag, als Großmutter den Großvater nahm. Ihre Fragen machen meine Vorstellungen genauer, und ihr Zuhören sieht aufmerksam aus. […] Aber was sie wissen will ist nicht Vergangenheit, nicht einmal ihre. Für sie ist es eine Vorführung von Möglichkeiten, gegen die sie sich gefeit glaubt, und in einem andern Sinn Geschichten.« – »Mein Erzählen kommt mir oft vor wie ein Knochenmann, mit Fleisch kann ich ihn nicht behängen«.
150-151 Marie wünscht sich, dass Gesine ihr Tonbänder bespricht: » Was du jetzt gedacht hast, was ich erst später verstehe. […] – Auf Papier, mit Datum und Wetter? – Auf Tonband, wie Phonopost. – Für wenn ich tot bin? – Ja. Für wenn du tot bist«.
298 »Wer erzählt, muß an alles denken«.
561 Gespräch zwischen Gesine und Marie Cresspahl: »Es ist nur gesagt, wie es damals aussah. – Warum nicht, wie es war? – Weil es erst Jahre später herauskam, ob seine [Robert Papenbrocks] Geschichte stimmte. Soll ich in der Zeit durcheinander erzählen? – Nein. Obwohl ich jenes Jerichow nicht nach Jahren sortiere. – Sondern. – Nach deinen Leuten. Was ich von ihnen weiß. Was ich von ihnen halten soll.«
670-673 Marie und Gesine über Erzählen und Erinnerung.
832 Gesine zu Marie: »Hier wird nicht gedichtet. Ich versuche, dir etwas zu erzählen«.
1028 Gesine zu Marie: »Wollen wir springen in der Erzählung?«
Vgl. auch Erfinden, Erinnerung, Gedächtnis und Katze(n).