Faure, Mr. und Mrs. (Die Faures)

Jüdische Emigranten aus Belgien, Nachbarn von Gesine Cresspahl, Großeltern von Henri R. Faure.

188 Sie wohnen »zwei Blocks von unserer Ecke entfernt«. Sie ›sagen gut‹ für Gesine, als die ihren Enkel Henri bittet, seinen Pass für eine von Anita Gantliks Fluchthilfeaktionen auszuleihen, bei der ein neunzehnjähriger junger Jude aus der DDR in den Westen geholt werden soll. »Eigentlich trauen sie mir Maries wegen. Sie nehmen das Kind als Garantie. Leider glauben sie, daß wir diesen Transport in den Westen der Judenheit zuliebe übernehmen, und sind gerührt.«

449 Nachdem die Flucht geglückt und Henri Faures Pass wieder unversehrt nach New York zurückgekommen ist, sind »die alten Faures überzeugt, daß sie keinem Unfug aufgesessen sind«. Sie glauben immer noch, »wir hätten das für die Judenheit getan und grüßen schon von ferne. Es sind recht alte Herrschaften, und er lüftet seinen Hut mit einem steifen, eleganten Schwung. Und jedes Mal bleiben sie stehen und führen ein Gespräch auf. Mein Französisch hat mittlerweile einen belgischen Einschlag.«

562 Small Talk mit den alten Faures am 7. Januar 1968.

Vgl. auch 323. 1107.