Jordan, Charles H.
Mitarbeiter des jüdischen Hilfswerks JOINT (»American Jewish Joint Distribution Committee«), wohnhaft in New York (1906-1967). Kommt 1967 in Prag auf mysteriöse Weise ums Leben.
11 Gesine Cresspahl liest am 21. August 1967 in der New York Times, dass Mr. Jordans Leiche am Vortag in Prag in der Moldau gefunden worden ist. Er hatte einige Tage zuvor sein Hotel verlassen, um sich eine Zeitung zu kaufen, und sei nicht zurückgekehrt.
687-690 Gesine Cresspahl schreibt am 7. Februar 1968 für Marie auf, was sie ihr »noch acht Jahre verschweigen möchte«: Es geht um den Fall des Charles H. Jordan, zu dem die New York Times an demselben Tag berichtet hat, dass der mit der Autopsie des Leichnams beauftragte schweizerische Gerichtsmediziner Ernst Hardmeier »am 10. Dezember 1967 mehrere hundert Meter von seinem verschlossenen Wagen entfernt in einem verschneiten Wald bei Zürich erfroren aufgefunden« worden sei, »und hatte die Untersuchung nicht abgeschlossen«.
Gesine: »So war es bisher. Jetzt ist es so, daß eine Regierung der Sozialistischen Č.S.R. der amerikanischen einen Bericht über die Umstände eines ihrer Staatsbürger übergeben hat.« Dies und die intensiven Aufklärungsbemühungen der tschechoslowakischen Behörden gelten ihr als Hoffnungszeichen für einen grundlegenden Wandel: Es fehle zwar eine klare Auskunft zur Todesursache, aber »es könnte dennoch ein Anfang sein«.
Zum Wortlaut der Zeitungsberichte vgl. Jahrestage-Kommentar zu 11,11 und zu 689,14.