O'Driscoll, Jim und Linda
Freunde von Gesine Cresspahl in New York, zwei Kinder, Patrick und Patricia. Wohnten früher in Gesines Nachbarschaft an der Upper Westside, vor fünf Monaten nach Greenwich Village umgezogen.
849-852 »Im amerikanischen Sinne des Wortes sind Jim und Linda Freunde.« – Am Sonntag, 10. März 1968 sind Gesine und Marie Cresspahl zur Besichtigung der neuen Wohnung in einem Souterrain in Greenwich Village eingeladen. – Linda stammt aus Griechenland, Jim hat sie vor fünf Jahren nach New York geholt. – Er ist Psychologe, erarbeitet Verkaufsstrategien für die Spielzeugindustrie. – Gespräche über Politik und Literatur. Jim vergleicht den Holocaust mit dem Genozid an den nordamerikanischen Indianern. »Jetzt war es nicht mehr ›Dschi-sain‹, sondern die Deutsche, die versuchen sollte, Himmler zu erklären.« – Am Abend gehen sie gemeinsam in einen Filmclub in Brooklyn, gezeigt wird u. a. »Nacht und Nebel«. – Gesine verlässt den Saal, holt Marie aus der O'Driscollschen Wohnung und fährt nach Hause. – »Es sind gute Freunde von mehreren Jahren. Sie sehen mich, und sie denken an die Verbrechen der Deutschen. Ohne die Absicht der Kränkung. Es ist ihnen selbstverständlich, natürlich. So verhält es sich.«
Bei dem Film »Nacht und Nebel« handelt es sich um den französischen Dokumentarfilm »Nuit et brouillard« von Alain Resnais (1955).