Rajakowitsch, Erich
Österreichischer Jurist (1905-1988). Im Krieg SS-Obersturmbannführer, Leiter der Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam. »Rechte Hand« Adolf Eichmanns. 1965 in Wien zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
138 Gesine Cresspahl liest am 3. Oktober 1967 in der New York Times: »Auf Istrien wurde Erich Rajakowitsch gefangen, von 1941 bis 1943 Leiter der Deportationen im Haag. Die Niederlande suchen ihn wegen der Ermordung von 100000 Juden (geschätzt).«
141 Einen Tag später meint die New York Times, Rajakowitsch sei »sicher nach Österreich entwischt. Die jugoslawische Polizei hatte ihn gewarnt, nicht festgenommen.«
Gesine Cresspahl hat sich am 3.10.1967 offenbar verlesen: Die New York Times hat an diesem Tag berichtet, dass Rajakowitsch nicht festgenommen worden sei. Vgl. Jahrestage-Kommentar zu 138, 14. – Die Schreibung ist uneinheitlich: ›Rajakowitsch‹ (138) und ›Rajakovitsch‹ (141).