Susemihl, Manning
Ehemaliger Kurier der sozialdemokratischen Gauführung Schwerin. Einer der aus Deutschland geflohenen SPD-Genossen, die im Sommer 1933 bei Cresspahl in Richmond auftauchen.
376-377 Er ist »ein Junge von fünfundzwanzig Jahren, dem noch das zutrauliche und rührende Kind anzusehen war, das ihm besser gestanden hatte als die weißlich verheilten Striemen quer über seine prallen Backen«. Er macht sich in Cresspahls Haus und Wirtschaft nützlich und möchte bleiben. Als er erfährt, dass Cresspahl im November 1933 nach Deutschland zurückgehen will, sucht er sich eine andere Bleibe: »Ick hev dat vesöcht. Öwe nè. Ick vestå Se nich« [Ich habe es versucht. Aber nein. Ich verstehe Sie nicht]: sagte Manning Susemihl.«
385 Einer der Unterzeichner des Briefes, mit dem der Gemeinderat von Rande am 24.11.1967 auf Gesine Cresspahls Anfrage vom 20. August 1967, die »Anzahl der jüdischen Kurgäste in den Jahren vor 1933« betreffend (vgl. 8), antwortet, heißt Susemihl. Ob es sich um Manning Susemihl handelt, bleibt offen.
389-390 Kurz vor Cresspahls Abreise aus Richmond im November 1933 versucht er, Cresspahl dazu zu überreden, illegale Flugschriften der SPD nach Deutschland einzuschmuggeln. Beide geraten in Streit über die Rolle der SPD bei der Machtergreifung der Nazis. Nach einer beleidigenden Äußerung streckt Cresspahl den naseweisen jungen Mann mit einem Faustschlag nieder und wirft ihn hinaus.