Beim Propheten (1904)
Daniel
Der »Prophet«, der an einem Karfreitag zur Verkündung seiner Prophezeiungen ins Dachgeschoss eines ärmlichen Mietshauses geladen hat. Zwölf Gäste finden sich ein, die Wohnung ist mit religiösen Gegenständen ausgestattet: Altar, Betbank, Kerzen. Daniel erscheint nicht selbst, sondern lässt einen roh wirkenden »Jünger« aus der Schweiz seine Texte verlesen, in denen – wie der »Novellist« es sieht – ein »gereiztes Ich« mit einem »Schwall von gewaltsamen Worten« die Welt bedroht.
Auch im »Doktor Faustus« erscheint Daniel mit dem Raubvogelprofil.
Maria Josefa
Die Schwester des »Propheten« Daniel, »rein und töricht von Angesicht« (410); sie betet ihn an.
Novellist
Beobachtender Gast beim »Propheten« Daniel, der seine Welteroberungs-Visionen vortragen lässt. Er tritt bescheiden auf, keiner kennt ihn außer einer reichen Dame, deren Tochter Sonja er verehrt. »Er hatte ein gewisses Verhältnis zum Leben, und ein Buch von ihm wurde in bürgerlichen Kreisen gelesen.« (409). Während der Lesung verscheucht er »mannhaft« die Vision einer Schinkensemmel (416).
Sonjas Mutter
Reiche Dame, die der Lesung beim »Propheten« beiwohnt. Der »Novellist« verehrt ihre Tochter Sonja und spricht darüber mit der Mutter.