Mose

Die Geschichte des Religionsgründers folgt in vielem Sigmund Freuds »Der Mann Moses«. Mose ist das Kind einer Pharaonentochter und eines ebräischen Sklaven, in den sie sich verliebte. Der wird getötet, das Kind scheinbar ausgesetzt, aber »gefunden« und ins Land Gosen gegeben, wo es von Frau Jochebed mit deren Sohn Aaaron aufgezogen wird.

In Gosen tun die Ebräer Frondienste für die Ägypter. Aber Mose wird in ägyptische Schulen geschickt, denn man weiß dort von seiner Herkunft. Nach zwei Jahren flieht er, erschlägt einen Aufseher in Gosen und flieht weiter nach Midian.

Dort wirbt er für die Religion des unsichtbaren Gottes Jahwe, zusammen mit seinen ›Geschwistern‹ Aaron und Mirjam. Mehrmals sucht er den Pharao Ramessu auf (seinen heimlichen Großvater), um den Abzug der Ebräer aus Ägypten zu erwirken, vergeblich. Darum ordnet »Jahwe« die Tötung der erstgeborenen Ägypter im Lande Gosen an, und Moses Assistent Joschua führt das aus. Nun wird das ebräische Volk vertrieben, in den Wüsten des Sinailandes helfen ihnen scheinbare Wunder, bis sie eine Oase erobern. Moses Frau Zipora und seine beiden Söhne kommen aus Midian zu ihm.

Mose arbeitet an der Erziehung seines misstrauischen Volkes wie ein Bildhauer am Stein, gegen viel Widerstand (VIII, 854); er verlangt Reinheit in allen Lebensbereichen (hat allerdings selbst ein Verhältnis mit einer Mohrin). Schließlich steigt er für 40 Tage auf den Berg Sinai, auf dem »Jahwe« wohnt, und schreibt mit selbst erfundener Schrift zehn Gebote auf steinerne Tafeln.

Bei seiner Rückkehr findet er sein Volk, zurückgefallen in primitive Bräuche, beim Tanz um das goldene Kalb. Zornig zerschlägt er das Kalb mit den Tafeln, stellt aber noch einmal neue her und lehrt das Volk Israel unter Drohungen. »Und alles Volk sagte Amen« (876).