Bajazzo
Der Dreißigjährige schreibt seinen Ekel am Leben, an seinem Leben nieder: ein Kaufmannssohn aus einer alten Stadt, die Mutter zart und kindlich, der Vater groß, breit und mächtig. Er hat zwei etwas ältere Schwestern, spielt gern allein mit seinem Puppentheater und ist in der Schule munter, aber uninteressiert. So kommt er in eine Kaufmannslehre, doch des Vaters Geschäft muss liquidiert werden, und die Eltern sterben rasch nacheinander.
Der ›Bajazzo‹ – so nannte ihn der Vater einmal – geht mit seinem restlichen Vermögen auf Reisen. Er unterhält gern Leute, ohne irgend etwas gelernt zu haben. Mit 27 Jahren zieht er in eine kleine Residenzstadt, lebt ohne Verpflichtung oder Zugehörigkeit als Genießer von Kunst und Literatur. Einige Male begegnet er einer reizvollen jungen Dame, Anna Rainer, und ihrem Vater. In der Oper macht ihr ein selbstbewusster junger Herr seine Aufwartung. Auf einem Bazar beachtet die Dame den ›Bajazzo‹ nicht, er liest dann die Anzeige ihrer Verlobung mit Assessor Witznagel.
Seitdem sei es, berichtet er, zuende mit ihm. Er beklagt sein nutzloses ›Bajazzotum‹ und das Unglück, sich selbst nicht mehr zu gefallen.