Die vertauschten Köpfe (1940)

Nanda

In der ›indischen Legende‹ ein dunkler muskulöser Jüngling von 18 Jahren, Schmied und Kuhhirt, der in inniger Freundschaft mit dem 21jährigen Schridaman lebt. Bei ihm ist der wohlgestalte Körper die »Hauptsache«, bei Schridaman der Kopf (VIII, 714f.). Beide verlieben sich in die schöne Sita. Nanda wirbt für den Freund um sie, Schridaman heiratet sie. Als Sita ein Kind erwartet, gehen die drei auf eine Reise, sie verirren sich, kommen an einen Tempel der Göttin Kâlî, in dem Schridaman sich selbst den Kopf abschlägt; Nanda tut es ihm nach. Sita wird von der Göttin Kâlî angewiesen, ihnen die Köpfe wieder aufzusetzen, allerdings vertauscht sie sie. Was tun? Ein Asket im Wald, den sie aufsuchen, erklärt den mit Schridamans Kopf für den Ehemann. ›Nanda‹ wird Einsiedler. Ein Sohn wird geboren, aber Sita sehnt sich nach ›Nanda‹ und reist mit dem vierjährigen Kind zu ihm; sie sind glücklich, doch ›Schridaman‹ folgt, und sie verabreden, sich gegenseitig zu töten. Sita verbrennt sich als Witwe (VIII).

Schridaman

Ein feiner, junger Mann aus einem Brahmanengeschlecht, 21 Jahre alt, ein Kopfmensch mit weichem, etwas schwammigem Körper (VIII, 714). Der intellektuelle Kaufmann führt gern philosophische Dialoge mit seinem Herzensfreund Nanda. Beide verlieben sich in Sita. Schridaman heiratet sie, aber uneingestanden liebt sie Nanda. Auf einer gemeinsamen Reise geht Schridaman in den Tempel der Kâlî und schlägt sich den Kopf ab; Nanda tut das gleiche, als er ihn findet. Aber die Göttin befiehlt Sita, ihnen die Köpfe wieder aufzusetzen. Dabei vertauscht Sita die Köpfe. Die drei befragen einen weisen Asketen, wer nun als Ehemann gelten solle: der spricht dem Mann mit Schridamans Kopf dessen Identität zu. Als ihr Sohn vier Jahre alt ist, sucht Sita ›Nanda‹, der Einsiedler geworden ist, im Wald auf. Sie teilen ein kurzes Glück, bis Schridaman nachkommt und die Freunde beschließen, sich gegenseitig zu töten. Sita lässt sich als Witwe verbrennen, der Sohn wird später ein Gelehrter (VIII).

Sita

Sita heißt die schöne Badende in der ›indischen Legende‹, die die Freunde Nanda und Schridaman beobachten. Beide verlieben sich in sie, aber Nanda wirbt für Schridaman, und sie heiraten. Sita liebt heimlich Nanda, die drei gehen auf eine Reise, und unterwegs in einem Tempel der Kálí schlägt Schridaman sich selbst den Kopf ab. Nanda findet ihn und tut das gleiche. Sita will sich erhängen, doch die Göttin Kálí heißt sie, stattdessen die beiden Köpfe wieder mit den Körpern zu vereinigen. Sie tut es, vertauscht aber die Köpfe. Wer ist nun der Vater des Kindes, das sie erwartet? Sie suchen Rat bei einem Einsiedler, der entscheidet für den Mann mit Schridamans Kopf. ›Nanda‹ bleibt in der Einsamkeit. Nach vier Jahren sucht und findet Sita ihn dort; sie sind für kurze Zeit glücklich, dann erscheint ›Schridaman‹, und die Freunde beschließen, sich gegenseitig zu töten. So geschieht es, und Sita lässt sich, wie verabredet, als Witwe verbrennen. Ihr Sohn kommt deshalb später zu Ehren (VIII).