Jacoby, Christian
Rechtsanwalt von gewaltigem Körperformat und kleinem Kopf, der sich übermäßig freundlich benimmt und dauernd um Verzeihung bittet: er findet sich selbst »widerlich« (162f.). Seine schöne, 10 Jahre jüngere Frau Amra liebt er demütig; so widerruft er auch seine Ablehnung, als sie vorschlägt, er solle als »Luischen« im Babykleid auf einem Frühlingsfest auftreten. Vor 150 Gästen ist seine Darbietung des »Luischen«-Liedes der »Clou« des Abends. Seine Frau und ihr Geliebter Alfred Läutner spielen Klavier, als er im blutroten Seidenkleid mit Lockenfrisur ungeschlacht tanzt und singt. Aber das Publikum erfasst ein Grauen, und Jacoby bricht in plötzlicher Erkenntnis tot zusammen.
Abbildung aus Hoffmeister/Gernhardt (43) – © Robert Gernhardt.