Mario und der Zauberer (1930)

Angiolieri, Sofronia

Freundliche Wirtin der Pension in Torre di Venere, in der der Erzähler mit seiner Familie während der Sommerfrische wohnt. Willenlos folgt sie dem Hypnotiseur Cipolla während dessen Darbietung, wie alle anderen, die er aus dem Publikum herausgreift. Herr Angiolieri ist »still und kahl« (VIII, 700).

Cipolla

Ein Zauberkünstler und dämonischer Hypnotiseur, der während seiner Vorstellung in dem italienischen Ferienort Torre di Venere das Publikum in seinen Bann zwingt. Er ist ein ausnehmend hässlicher, verwachsener Mann, der dies durch Redegewandtheit und die Fähigkeit kompensiert, anderen ihren Willen zu nehmen. Widerstand scheint unmöglich, denn »nichts zu wollen« genügt nicht (VIII, 702). So bringt er jeden, den er aus dem Publikum herausgreift, dazu, peinliche Aktionen zu vollführen.

Der Erzähler erlebt dies mit seiner Frau und seinen kleinen Kindern mit. Am Ende werden die Bloßgestellten gerächt durch den Kellner Mario, der Cipolla erschießt.

Abbildung aus Hoffmeister/Gernhardt (185) – © Robert Gernhardt.

Giovanotto

Ein junger Bursche mit schwarzem Kraushaar und »nubischer« Kriegsfrisur, den der Magier »Giovanotto« (junger Mann) nennt. Er fordert Cipolla mehrfach heraus und muss es jedes Mal büßen, indem er unter dem Zwang des Hypnotiseurs die Zunge herausstreckt oder sich in Krämpfen windet (VIII, 676f., 683f.). Als Mario zum Opfer Cipollas wird, drückt sein Lachen am Ende Schadenfreude, aber wohl auch Mitgefühl aus (706, 710).

Mario

Kellner in einem Café des Ferienorts Torre di Venere, der ein freundliches Verhältnis zu den Kindern des Erzählers unterhält. Das Gesicht des untersetzten jungen Mannes drückt »primitive Schwermut« aus (VIII, 705). Als der Hypnotiseur Cipolla ihn dazu bringt, ihn zu küssen, als sei er seine Geliebte, wird er von Mario erschossen.