Unordnung und frühes Leid (1926)
Anna (»Kinds-Anna«)
Kinderfrau bei Familie Cornelius, streng und beschränkt.
Cornelius, Familie
Professor Abel Cornelius, Historiker, wohnt mit seiner Frau und vier Kindern in einer Villenkolonie am Stadtrand. Sie sind durch die Inflation der 1920er Jahre alle »Villenproletarier« geworden, haben allerdings Hauspersonal. Die älteren Kinder sind Ingrid (18) und Bert (17), sehr selbstbewusst, kess und »modern«, sie reden die Eltern mit Vornamen oder als »Greise« an und treiben in der Öffentlichkeit allerlei Schabernack.
Die jüngeren Kinder heißen Lorchen (Eleonore; siehe Cornelius, Lorchen) und »Beißer«, fünf und vier Jahre alt. Lorchen ist das Entzücken des Vaters, Beißer ein ungebärdiger Junge, der oft mit sich und der Welt kämpft und dann zerknirscht ist. Die Mutter ist angestrengt und »mürbe« durch die Schwierigkeiten, alle in dieser Zeit zu ernähren (VIII, 622). Trotzdem haben Ingrid und Bert zu einem kleinen Fest eingeladen, zu dem ihre Freunde nachmittags erscheinen.
Die Familie des Autors erscheint hier in sehr ähnlichen Porträts.
Cornelius, Lorchen
Das den Vater entzückende fünfjährige Töchterchen der Familie Cornelius, das sich am Festabend der großen Geschwister in einen jungen Mann, Max Hergesell, verliebt und nur von ihm getröstet werden kann.
Hergesell, Max
Hübscher, naiver, gewinnender junger Mann, brünett mit schwarzen Augen, Stud. Ing., Freund der Cornelius-Kinder. Beim Fest in deren Haus tanzt er mit dem fünfjährigen Lorchen, das sich heftig in ihn verliebt (VIII).
Herzl, Iwan
Junger Schauspieler am Hoftheater, mit den Kindern Cornelius befreundet. Sein Gehabe erscheint Professor Cornelius übertrieben, auch findet er die Kombination von schwermütigen Augen und Schminke auf den Wangen sonderbar (VIII 620, 637f.).
Hinterhöfer, Schwestern
Zwei durch die Inflation deklassierte Frauen aus dem Mittelstand, die im Hause Cornelius dienen und dabei ihre Würde zu wahren suchen; Fräulein Walburga, die Köchin, mehr gutmütig-humoristisch, Cäcilia süffisant (VIII, 644).
Kleinsgütl, Xaver
Diener im Hause Cornelius, ein eigenwilliger »Windbeutel« (VIII, 645).
Lorchen siehe Cornelius, Lorchen
Möller, Herr
Ein »Wandervogel-Typ« (VIII, 637), von Beruf Bank-Beamter, der die Gäste im Hause Cornelius mit Volksliedern in verschiedenen Sprachen unterhält.
Plaichinger, Fräulein
Mitschülerin von Ingrid Cornelius, dick, mit hoher Stimme – »eine Germania« –, die mit Max Hergesell tanzt (VIII, 635).