Wälsungenblut (1906)
Aarenhold, Familie
Herr Aarenhold ist ein reicher Geschäftsmann mit üppig ausgestattetem Haus. Beim delikaten »Frühstück« (Lunch) empfiehlt er bewusstes Genießen, das er, der aus dem Osten kam, lernen musste (433f.). Seine Kinder verachten ihn meistens (434). Frau Aarenhold ist »klein, häßlich, früh gealtert«, mit Brillantschmuck (429). Beide sind als Juden gekennzeichnet.
Die älteren Kinder sind Kunz, ein schwarzäugiger Husar. und Märit, eine strenge, etwas bittere Jurastudentin (431). Die jüngeren, Sieglind und Siegmund, sind die Protagonisten der Erzählung.
Aarenhold, Sieglind und Siegmund
Die jüngeren Kinder der Familie Aarenhold, Zwillinge von 19 Jahren, einander ähnlich, grazil und elegant, schwarzäugig, er mit schwarzen Locken, sie brünett. Zärtlich halten sie sich sogar beim Essen an den Händen, obwohl Sieglinds Verlobter Beckerath an ihrer Seite sitzt. Ihre Konversation ist lebhaft und anspruchsvoll.
Siegmund verbringt viel Zeit damit, sich zu reinigen und zu schmücken; sein Leben ist üppig und leer. Am Abend vor Sieglinds Heirat besuchen die Geschwister noch einmal die Oper: Wagners »Walküre« wird gespielt, der sie nicht nur ihre Namen verdanken.
Danach finden sie sich heftiger als sonst zusammen, nach dem Vorbild der Geschwister in der Oper. Der Verlobte Beckerath wird das Nachsehen haben.
Beckerath, von
Verlobter von Sieglind Aarenhold: ein kleiner, spitzbärtiger Beamter, 35 Jahre alt, aber »von Familie«. Die Heirat soll in acht Tagen stattfinden, doch er wird von den Geschwistern Siegmund und Sieglinde betrogen: »Beganeft haben wir ihn, – den Goy« (463).