Taittinger , Rittmeister

Ein »sanfter und sehr fauler Offizier« im Regiment der X. Ulanen.

Er ist Stammgast einer Konditorei, in der er regelmäßig seiner Leidenschaft, dem »Genuss von süßem Backwerk«, frönt. Während er dort sitzt und tellerweise Süßes verschlingt, scheint in seinem »großen, mageren Schädel mit den spärlichen Haaren […] einfach gar nichts vorzugehen« (200). Die Hauptaufgabe des Rittmeisters besteht darin, für die Küche zu sorgen, er pflegt eine »ausgedehnte Korrespondenz mit Weinhändlern und Likörfabrikanten« (200). Außerdem führt er bei den regelmäßigen Besuchen des Bordells Resi Horvaths, die von ihm »Liebesmanöver« genannt werden, das Regiment an (207).

Als er Zeuge wird, wie der Rittmeister Tattenbach den Regimentsarzt Demant wegen seines Judentums beschimpft, greift er nicht ein, er schickt lediglich die Ordonnanzen hinaus: »Denn was sollten die Burschen dabei?« (226) Das folgende Duell, das für die beiden Beteiligten tödlich ausgeht, verändert ihn maßgeblich. Der zuvor verschwiegene Rittmeister erträgt auf einmal keinen Moment des Alleinseins mehr: »Er fürchtete die Einsamkeit.« (244)