Rose

Auf seiner Expedition nach Russland wird Humboldt von zwei Assistenten begleitet: dem Zoologen Ehrenberg und dem Mineralogen Rose. »Rose war über zwei Meter groß und schien stets feuchte Haare zu haben.« (264) Er trägt, wie sein Kollege, eine dicke Brille.

Während Humboldt an den verschiedenen Reisestationen überwiegend mit Repräsentationspflichten beschäftigt ist, erledigen Ehrenberg und Rose den wesentlichen Teil der Forschungs- und Sammelarbeiten und übernehmen dabei auch zunehmend die Regie. So vermisst Rose schon in Dorpat die Hügel der Gegend, und auch an den übrigen Stationen betreiben er und Ehrenberg die Vermessungs- und Sammelarbeiten auf eigene Faust, ohne Humboldt zu fragen.

Beide bevormunden den gealterten Forscher in nahezu allen Fragen der Reise, und als Humboldt sich über die Organisation seiner Expedition beschwert, antwortet Rose: »Man könne nicht immer, wie man wolle«. (274) Obwohl Rose die meisten von Humboldts Methoden veraltet findet, möchte er doch nicht dessen Errungenschaften schmälern: »Kein vernünftiger Forscher mache es anders, sagte Rose. Jeder kenne schließlich Humboldts Schriften.« (276) Die Bevormundung geht sogar soweit, dass Humboldt keine eigene Reisebeschreibung verfassen soll – Rose hat dazu den Auftrag des Königs erhalten: »Mit der Beschreibung sei er betraut, damit brauche Humboldt sich nicht abzugeben.« (288)

Auf dem Rückweg, während einer Dampferfahrt im dichten Nebel, bittet Rose Humboldt um dessen navigatorische Expertise und muss ihm versichern, dass sie für immer verschwinden würden, wenn er sie in die falsche Richtung schickte, woraufhin Humboldt nach links zeigt. »Rose ging zum Kapitän und wies ihn in die entgegengesetzte Richtung. Eine halbe Stunde später erreichten sie die Küste.« (290)

Gustav Rose (1798-1873)