Pfaffrath, Anna (geb. Klingspor)

Frau Friedrich Wilhelm Pfaffraths, Schwester Eva Judejahns (II, 415) und Mutter von Siegfried und Dietrich Pfaffrath. Sie ist mit Mann, Schwester und jüngstem Sohn nach Rom gekommen, wo die Familie den totgeglaubten Judejahn treffen will. Sie steigen in einer »von Deutschen bevorzugten Herberge« ab (417) ab.

Wie sich bei der ersten Wiederbegegnung mit Judejahn zeigt, erliegt auch Anna Pfaffrath den Wirkungen von Macht und Autorität, die Judejahn demonstriert: Wie ihr Mann und ihr jüngerer Sohn empfindet auch sie »ein Wohlempfinden, eine Lust im Mark, ein wollüstiges Schneiden im Bauch und in den Genitalien« (II,490) und ist sofort »wieder gefangen von des Schwagers Größe« (II, 492). Beim Picknick auf dem Schlachtfeld am Monte Cassino lauscht sie wie die anderen den »lustige[n] Anekdoten aus dem großen Morden« (II, 508).

Siegfrieds Musik bleibt ihr fremd, denn sie »entfernte sich von aller Vorstellung, die Pfaffraths von Musik hatten« (II, 536).