Abrek (Abrekh)

Der Ruf, mit dem Diener den Wagen ägyptischer Würdenträger vorauslaufen. Joseph hört ihn zum ersten Mal auf einer der Prachtstraßen in Menfe, »auf denen die Wagen der Großen dahinrollten, feurige Rosse davor, mit Federbüschen gekrönt, und atemstoßende Läufer voran, die riefen: ›Abrek!‹, ›Nimm zu dir dein Herz!‹, ›Gib Obacht!‹ Ja, ›Abrek!‹ Das mochte auch Joseph wohl zu sich sagen und sein Herz in Gewahrsam nehmen, daß es nicht unförderlicher Blödigkeit verfalle vor so viel Lebenserlesenheit« (IV, 747).

Einige Jahre später, bei seiner Einsetzung als Minister des Pharao, fährt er selbst auf einer solchen »Abrekh-Avenue« (IV, 776), und seinem Wagen voran stürmt ein »Trupp von Läufern, die ›Abrekh!‹ riefen, ›gib Obacht!‹ und ›Groß-Wesir!‹ und: ›Sehet des Landes Vater!‹« (V, 1485).

Die Übersetzung des Wortes ›'abrek‹ aus Genesis 41,43 ist nach wie vor ungesichert. TM zitiert offenbar alle Übersetzungen, die ihm zur Hand waren: »Sehet des Landes Vater« geht zweifellos auf die Lutherbibel zurück, die »Der ist des Landes Vater!« übersetzt. Bei den übrigen Varianten handelt es sich um die von Jeremias I (339) zitierten Übersetzungsvorschläge, unter denen der von Jeremias selbst als »wenig einleuchtend« verworfene Vorschlag »›dein Herz zu dir‹ = paß auf‹« (ebd., Anm. 1) TM besonders beeindruckt zu haben scheint. Er notierte ihn eigens in seinem Notizbuch (Nr. 14, S. 11; vgl. Notizbücher Bd. 2, S. 352).

Letzte Änderung: 15.10.2010  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeilZurück